Der Wertschöpfungsanteil des Verarbeitenden Gewerbes ist in Rheinland-Pfalz mit 23 Prozent überdurchschnittlich.
Die rheinland-pfälzische Wirtschaft erzielte 2021 ein außergewöhnlich kräftiges Wachstum. Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, in dem die Wirtschaftsleistung das Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie übersteigt.
In der rheinland-pfälzischen Industrie arbeiteten 2021 rund 358 100 Personen, das sind knapp 18 Prozent aller Erwerbstätigen mit einem Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz.
Die Arbeitsproduktivität ist im Verarbeitenden Gewerbe deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft.
Kleinstunternehmen machten 2020 gut 73 Prozent der im Land ansässigen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes aus.
Für Umsatz und Beschäftigung in der Industrie sind die Großunternehmen von besonderer Bedeutung; sie erwirtschafteten 2020 mehr als drei Viertel der gesamten Umsätze der rheinland-pfälzischen Industrie und hatten einen Beschäftigtenanteil von 59 Prozent.
Die Umsätze der in Rheinland-Pfalz ansässigen Industriebetriebe stiegen von 2011 bis 2021 um 19 Prozent.
Ein wesentlicher Grund für den überdurchschnittlichen Zuwachs der rheinland-pfälzischen Industrie sind die starken Umsatzsteigerungen in der Pharmabranche, was mit dem Beitrag der rheinland-pfälzischen Pharmaindustrie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zusammenhängt.
Die rheinland-pfälzische Industrie ist auf die Produktion von Vorleistungsgütern ausgerichtet. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in diesem Industriebereich, der zudem 55 Prozent der gesamten Industrieumsätze generiert.
Die Umsatzproduktivität der rheinland-pfälzischen Industrie liegt über dem Bundesdurchschnitt, was unter anderem auf die große Bedeutung der hochproduktiven Chemie- und Pharmaindustrie zurückzuführen ist.
Nach dem Umsatz und nach der Beschäftigtenzahl ist die Chemieindustrie die mit Abstand größte Branche innerhalb der Industrie in Rheinland-Pfalz.
Gemessen am Umsatz folgen die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie der Maschinenbau auf den Plätzen 2 und 3. Nach der Beschäftigtenzahl steht der Maschinenbau hinter der Chemieindustrie an zweiter Stelle; den dritten Platz belegt die Herstellung von Metallerzeugnissen.
Die Pharmabranche erzielte 2021 einen außergewöhnlich hohen Umsatz und erreichte dadurch Rang 4 unter den umsatzstärksten Branchen. Nach der Zahl der Arbeitsplätze lag die Branche nur auf dem achten Platz.
Die Industrie ist in Rheinland-Pfalz stark auf den Export ausgerichtet. Mehr als die Hälfte der Umsätze werden im Ausland erzielt.
Der Wert der rheinland-pfälzischen Exporte stieg zwischen 2011 und 2021 um 21 Prozent. Im ersten Jahr der Coronapandemie 2020 gingen die Exporte um 8,4 Prozent zurück. Anschließend erholte sich der Außenhandel wieder und die Exporte 2021 legten im Vorjahresvergleich um elf Prozent zu.
Für den rheinland-pfälzischen Außenhandel ist der Export von Vorleistungsgütern besonders von Bedeutung. Chemische Erzeugnisse stellen das wichtigste Exportgut dar.
Europa, die Europäische Union (EU) und der Euroraum sind die wichtigsten Absatzmärkte für rheinland-pfälzische Unternehmen.
China war im Jahr 2021 für die rheinland-pfälzischen Unternehmen ein wichtiger Absatzmarkt; unter den Abnehmerländern belegte die Volksrepublik Rang 7, beim Import Rang 1.
Mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist der Handel mit der Ukraine und der Russischen Föderation besonders in den Blick gerückt. Die Ukraine lag 2021, also vor dem Ausbruch des Krieges, unter den Absatzmärkten für Waren aus Rheinland-Pfalz auf Rang 44 und die Russische Föderation auf Rang 17.
Geographisch befindet sich die höchste Konzentration der rheinland-pfälzischen Industrie entlang des Rheins und im Westerwald.
Der mit Abstand größte Industriestandort ist die Arbeitsmarktregion Ludwigshafen. Auf Rang zwei folgt mit deutlichem Abstand die Arbeitsmarktregion Koblenz.
Die größte Bedeutung als Arbeitgeber für eine Region hat die Industrie in der Arbeitsmarktregion Germersheim.