Weniger Absolventinnen und Absolventen in den Pflegeberufen

Im Jahr 2019 schlossen in Rheinland-Pfalz rund 1.700 junge Menschen eine Pflegeausbildung ab. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das 100 Absolventinnen und Absolventen bzw. 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Abnahme der Zahl der Absolventinnen und Absolventen in der Gesundheits- und Krankenpflege zurückzuführen. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr von etwa 960 auf 840 (minus 13 Prozent). Demgegenüber stagnierte die Zahl der angehenden Altenpflegerinnen und Altenpfleger bei rund 700 (minus 1,1 Prozent). Lediglich die Absolventinnen und Absolventen in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege verzeichneten einen Zuwachs von knapp 30 Personen.

Zwischen 2014 und 2019 zeigte sich in allen Pflegeberufen ein Zuwachs der Zahl der Nachwuchskräfte um insgesamt 6,2 Prozent. Der Anstieg ist allerdings im Wesentlichen auf die Zunahme der Absolventenzahl zwischen 2014 und 2017 zurückzuführen (plus 19 Prozent). In den nachfolgenden Jahren sank sie um elf Prozent.

Entwicklung der Schülerzahl in den Pflegeberufen

Bei der Schülerzahl in der Pflegeausbildung zeigte sich in den vergangenen vier Jahren ein geringfügiger, aber kontinuierlicher Rückgang. Nachdem die Zahl der Auszubildenden in den Pflegeberufen bis 2015/16 anstieg, sank ihre Zahl in den Folgejahren um drei Prozent. Im Zehnjahresvergleich konnte dennoch ein deutlicher Zuwachs verzeichnet werden: Die Zahl der Auszubildenden in der Pflege stieg von 5.600 auf 6.600 (plus 18 Prozent).

Dabei konnten zwischen 2009/10 und 2019/20 insbesondere bei den unterdurchschnittlich vertretenen Ausländerinnen und Ausländern, Abiturientinnen und Abiturienten sowie Männern Zugewinne erreicht werden. So stieg die Zahl der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 232 Prozent, die der Pflegeschülerinnen und -schüler mit Abitur oder Fachhochschulreife um 53 Prozent und die der männlichen Teilnehmer in der Pflegeausbildung um 45 Prozent.

Die bestehenden Pflegeausbildungen in der Alten-, Kinderkranken- sowie Kranken- und Gesundheitspflege werden ab 2020 schrittweise abgelöst. Mit der geplanten Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ bzw. zum „Pflegefachmann“ soll stattdessen ein Bildungsgang eingeführt werden, in dem sowohl eine generalistische als auch eine spezialisierende Ausrichtung ermöglicht wird. Ziel ist es, mehr Nachwuchskräfte für die Pflegeberufe zu gewinnen und die Flexibilität ihres Einsatzes zu erhöhen.

Beliebte Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen

An den Schulen des Gesundheitswesens und den Fachschulen für Altenpflege belegten die meisten Schülerinnen und Schüler die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege (3.600), gefolgt von Altenpflege (2.600), Physiotherapie (1.600) und Altenpflegehilfe (1.000). Gegenüber dem Vorjahr stieg insbesondere die Schülerzahl in den jeweils einjährigen Ausbildungen zur Altenpflegehilfe (plus 22 Prozent) und Krankenpflegehilfe (plus 13 Prozent).  Demgegenüber halbierte sich in Rheinland-Pfalz die Zahl der angehenden Podologinnen und Podologen auf nur noch 20 Schülerinnen und Schüler.

Die Daten über Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen werden jährlich zum Schuljahresbeginn im Rahmen der Statistik der Schulen des Gesundheitswesens erhoben.

Die Daten der Auszubildenden in der Altenpflege und Altenpflegehilfe werden an den Fachschulen für Altenpflege im Rahmen der Statistik der berufsbildenden Schulen erhoben.

Als Pflegeauszubildende werden Schülerinnen und Schüler in den Bildungsgängen „Altenpflege“ an Fachschulen für Altenpflege sowie „Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ an Schulen des Gesundheitswesens bezeichnet.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)