Baumobsternte 2020 – Apfelernte nach schwachem Vorjahr leicht überdurchschnittlich

Die rheinland-pfälzischen Obstbaubetriebe können dieses Jahr – nach einer ersten Bilanz des Statistischen Landesamtes in Bad Ems – eine Gesamternte von 48.000 Tonnen Baumobst einfahren. Dies entspricht einer Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der sechsjährige Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 wurde jedoch um vier Prozent verfehlt.

Bei der in Rheinland-Pfalz bedeutendsten Baumobstart, dem Apfel, fällt die Erntemenge leicht überdurchschnittlich aus: Es wird von einer Gesamterntemenge von rund 26.400 Tonnen ausgegangen. Das wären 200 Tonnen mehr als der Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019. Gegenüber dem schwachen Apfeljahr 2019 beträgt die Zunahme 31 Prozent. Rechnerisch stünden somit jedem Einwohner 6,4 Kilogramm Äpfel aus heimischer Erzeugung zur Verfügung; das würde rund ein Viertel des Pro-Kopf-Verbrauchs decken, der 2018/19 bei 25,5 Kilogramm lag.

Äpfel werden auf 1.390 Hektar angebaut. Der Hektarertrag wird auf rund 19 Tonnen geschätzt. Der Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 beträgt 19,1 Tonnen je Hektar.

Nach den Feststellungen der Ernteberichterstatterinnen und -berichterstatter brachten die anderen Obstarten im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Gesamterntemengen. Die Birnen anbauenden Betriebe (163 Hektar) werden mit einer Erntemenge von 2.500 Tonnen ein unterdurchschnittliches Ergebnis erzielen (minus 14 Prozent im Vergleich zu 2019).

Bei den Süß- sowie Sauerkirschen wurde für die Gesamterntemenge im Vergleich zu 2019 ein Rückgang von 23 bzw. 16 Prozent ermittelt. Auch der sechsjährige Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 wird voraussichtlich um zwei bzw. 12,5 Prozent verfehlt. Süßkirschen stehen mit 653 Hektar auf dem zweiten Platz der Anbaustatistik. Die geschätzte rheinland-pfälzische Gesamterntemenge beträgt 3.400 Tonnen, der Durchschnittsertrag 5,3 Tonnen je Hektar. Auf den 562 Hektar mit Sauerkirschen wurde ein durchschnittlicher Hektarertrag von 7,9 Tonnen erzielt, der den Mittelwert der Jahre 2014 bis 2019 (8,6 Tonnen/Hektar) um acht Prozent unterschreitet. Die Erntemenge beläuft sich auf 4.400 Tonnen.

Die Flächenangaben beziehen sich auf die Baumobstanbauerhebung 2017.

Die Daten stammen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung für Baumobst. Rund 150 Landwirte berichten regelmäßig über die Wachstumsbedingungen und die Erträge von Baumobst. Die Schätzungen sind vorläufig und können je nach weiterem Witterungsverlauf mehr oder weniger von den endgültigen Ergebnissen abweichen. Quelle für Pro-Kopf-Verbrauch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft - Pro-Kopf-Verbrauch von Obst und Gemüse im Wirtschaftsjahr 2018/2019

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)