Ziele und Aufgaben des Mortalitätsregisters

Die rheinland-pfälzischen Mortalitätsdaten sind eine wichtige Informationsquelle für die Gesundheitsbehörden (insbesondere die Gesundheitsämter), das Krebsregister Rheinland-Pfalz, die Wissenschaft sowie die amtliche Statistik. Die amtliche Statistik als einzige Stelle, der ein Teil der Daten aus Todesbescheinigungen in elektronischer Form flächendeckend vorliegt, kann den Bedarf der Nutzer wegen des eingeschränkten Erhebungskataloges sowie datenschutzrechtlicher Einschränkungen im Hinblick auf die Weitergabe von Individualdaten (§ 16 BStatG) nicht vollständig abdecken. Bis zur Einrichtung des Mortalitätsregisters wurden die Sterbedaten deshalb bei den vorgenannten Stellen parallel erfasst.

Das Datenmanagementsystem Mortalität wurde mit dem Ziel eingerichtet, sämtliche Daten aus den Todesbescheinigungen in einer von der amtlichen Statistik abgeschotteten Verwaltungsstelle zentral und einheitlich zu erfassen, unter Nutzung des Codiersystem IRIS aufzubereiten und elektronisch in vorgegebenen Formaten an berechtigte Nutzerkreise – insbesondere Gesundheitsämter, das Krebsregister Rheinland-Pfalz und die amtliche Statistik – zu übermitteln.

Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz hatte in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, ausgewählten Gesundheitsämtern und dem Krebsregister Rheinland-Pfalz von 2009 bis 2010 ein Pilotprojekt zur Konzeption und Umsetzung eines Mortalitätsregisters durchgeführt. Dabei wurde eine elektronische Datenbank konzipiert (Datenmanagementsystems Mortalität), in der der vollständige Inhalt aller Todesbescheinigungen von Personen erfasst wird, die ihren ersten Wohnsitz in Rheinland-Pfalz hatten und die in Rheinland-Pfalz verstorben sind. Nach dem erfolgreichen Testbetrieb mit Erfassung sämtlicher Daten aus den Todesbescheinigungen ist das Datenmanagementsystem Mortalität seit 01.01.2011 landesweit etabliert. Seitdem werden mit steigender Tendenz jährlich ca. 43.000 mehr als 45.000 Todesbescheinigungen verarbeitet.