Gezielte schulische Förderung von Kindern mit Sprach- und
Sprechstörungen – Jungen häufiger betroffen

An den rheinland-pfälzischen Förderschulen werden nach Angaben des Statistischen Landesam­tes in Bad Ems im laufenden Schuljahr insgesamt 674 Schülerinnen und Schüler mit sprachlichen Beeinträchtigungen in einem speziell hierauf ausgerichteten Bildungsgang betreut. Bei diesen 489 Jungen und 185 Mädchen liegen so schwer wiegende Sprach- und Sprechstörungen vor, dass sie selbst durch gezielte schulbegleitende oder integrierte Maßnahmen in einer Grundschule nicht ausreichend gefördert werden können. Traditionell sind Jungen stärker betroffen als Mädchen. Sie stellen regelmäßig deutlich mehr als 70 Prozent der entsprechend betreuten Schülerschaft.

Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems weiter mitteilt, wurden im vergangenen Herbst insge­samt 288 Kinder in den Bildungsgang Sprache einer Förderschule eingeschult. Das sind knapp sieben pro Tausend der ABC-Schützen. Bei Jungen lag die Quote mit neun pro Tau­send rund doppelt so hoch wie bei den Mädchen.

Die schulischen Anforderungen, die im Bildungsgang Sprache an die betroffenen Kinder gestellt werden, entsprechen denen der Grundschule. Um dem gesonderten Förderbedarf Rechnung tra­gen zu können, wird der Unterricht grundsätzlich in verpflichtender Ganztagsform angeboten. Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache sind als Durchgangsschule konzipiert. Sie werden von den Schülerinnen und Schülern nur so lange besucht, bis die Sprachbeeinträchtigung beho­ben oder die ggf. weiterhin notwendige sonderpädagogische Förderung durch zusätzliche Ange­bote in einer Regelschule erfolgen kann.

Die Zahlen stammen aus der Schulstatistik 2004. Diese Daten werden von den Schulen jährlich im Herbst an das Statistische Landesamt gemeldet.

Autor: Gerd Reh (Referat Bildung, Gesundheit, Rechtspflege)

(042/05) 01.03.2005