Internationaler Tag der Migranten
Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz im Ländervergleich unterdurchschnittlich

Im Jahr 2005 lebten in Rheinland-Pfalz knapp 709.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems aus Anlass des Internationalen Tages der Migration am 18. Dezember mitteilt, waren das rund 17,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mit diesem Anteilswert befindet sich Rheinland-Pfalz unter den alten Bundesländern am unteren Ende. Von den westdeutschen Bundesländern wiesen lediglich Niedersachsen mit 16 Prozent und Schleswig-Holstein mit 12,6 Prozent geringere Werte auf. In den neun Bundesländern lag der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund bei 4,7 Prozent.

Die Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz setzte sich im Jahr 2005 aus 394.000 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit (9,7 Prozent der Gesamtbevölkerung) und 315.000 Ausländern (7,8 Prozent) zusammen. Unter den Menschen mit Migrationshintergrund überwogen mit einem Anteil von 12 Prozent an der Gesamtbevölkerung die Zugewanderten, also Personen, die über eigene Migrationserfahrungen verfügen. Gut die Hälfte dieser Zugewanderten besitzt unterdessen die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Menschen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung haben überwiegend die deutsche Staatsbürgerschaft; es handelt sich hier hauptsächlich um Kinder von Eingebürgerten und Spätaussiedlern.

Nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch zwischen den rheinland-pfälzischen Regionen gibt es deutliche Unterschiede. So wiesen im Jahr 2005 die Vorderpfalz (Rhein-Pfalz-Kreis und Landkreis Bad Dürkheim sowie die kreisfreien Städte Ludwigshafen, Frankenthal, Neustadt und Speyer) und Rheinhessen (Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms sowie die kreisfreien Städte Mainz und Worms) mit 22,2 Prozent bzw. 19,7 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an ihrer Bevölkerung auf. Demgegenüber lagen die Anteilswerte in den Regionen Mittelrhein-West (Landkreise Ahrweiler, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Rhein-Hunsrück-Kreis sowie die kreisfreie Stadt Koblenz) und Trier (Eifelkreis Bitburg-Prüm und Landkreise Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg sowie die kreisfreie Stadt Trier) mit 14,5 Prozent bzw. 11,1 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

Im Jahr 2000 rief die UNO den 18. Dezember zum Internationalen Tag der Migranten aus. Ziel dieses Gedenktages ist es, auf die Situation der Migrantinnen und Migranten bzw. der Menschen mit Migrationshintergrund hinzuweisen. Am 18. Dezember 1990 hatte die UN-Vollversammlung die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Gastarbeiter und ihrer Familienangehörigen angenommen.

In der Dezemberausgabe der Statistischen Monatshefte widmet sich ein Beitrag ausführlich den Menschen mit Migrationshintergrund. Die Abhandlung, die unter anderem Aspekte wie Alter, Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und Einkommen beleuchtet, kann kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden. Die Ergebnisse für das Jahr 2006 liegen voraussichtlich im ersten Quartal des kommenden Jahres vor.

Autor: Hans-Peter Fein (Referat Mikrozensus, Haushaltserhebungen, Verdienste, Preise)

Die Daten stammen aus der Mikrozensusbefragung 2005, in der erstmals Fragen zum Migrationshintergrund aufgenommen wurden. Bei dieser jährlichen Erhebung werden ein Prozent aller Haushalte zu Angaben ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation befragt. In Rheinland-Pfalz werden im Rahmen des Mikrozensus 18.000 Haushalte befragt. Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen sowohl Zugewanderte, d. h. Menschen mit eigener Migrationserfahrung (Ausländer, aber auch deutsche Zugewanderte wie z.B. Spätaussiedler) als auch Menschen ohne eigene Migrationserfahrung (etwa in Deutschland geborene Ausländer oder Nachkommen von Zugewanderten).

Bevölkerung 2005 nach Migrationshintergrund

Bevölkerungsgruppe

Bevölkerung

1000

Anteil in %

Menschen ohne Migrationshintergrund

3.351,5

82,5

Menschen mit Migrationshintergrund

708,7

17,5

Zugewanderte (Menschen mit eigener Migrationserfahrung)

485,6

12,0

Ausländer mit eigener Migrationserfahrung

240,0

5,9

Deutsche mit eigener Migrationserfahrung

245,5

6,0

nicht Zugewanderte (Menschen ohne eigene Migrationserfahrung)

223,2

5,5

Ausländer ohne eigene Migrationserfahrung

74,8

1,8

Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung

148,4

3,7

Insgesamt

4.060,2

100

(185/07) 17.12.2007