Über 90 Prozent der rheinland-pfälzischen privaten Haushalte besitzen Geldvermögen
Verteilung des Vermögens unterschiedlich

Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, verfügten über 90 Prozent der rheinland-pfälzischen Haushalte im Januar 2008 über Geldvermögen. Zum Bruttogeldvermögen zählen Sparguthaben, Lebensversicherungen, Bausparguthaben und Wertpapiere. Im Durchschnitt belief es sich in den Haushalten, die Angaben zur Höhe des Bruttogeldvermögens machten, auf 63.100 Euro. Damit war die Vermögenslage rheinland-pfälzischer Haushalte überdurchschnittlich gut (Bundesdurchschnitt: 53.500 Euro). Dieser Wert verdeckt allerdings die Streuung des Vermögens. So können fast 16 Prozent der Haushalte auf ein entsprechendes Vermögen von mehr als 100.000 Euro zurückgreifen. Gut 21 Prozent verfügen hingegen über weniger als 5.000 Euro.

Als beliebteste Anlageform gilt nach wie vor die konservative Geldanlage des Sparguthabens: 75 Prozent der Haushalte mit Angaben zur Höhe des Vermögens hatten sich für diese Anlageart entschieden. Ebenso verfügten viele Haushalte über Vermögen in Lebensversicherungen (59 Prozent), Bausparguthaben (50 Prozent), sonstige Anlagen bei Banken und Sparkassen (44 Prozent) oder Wertpapiere (34 Prozent) oder an Privatpersonen verliehenes Geld (15 Prozent).

Mit einem Konsumentenkredit waren 20 Prozent der dazu berichtenden Haushalte belastet. Mit diesen Krediten werden größere Anschaffungen wie zum Beispiel ein Auto oder eine Urlaubsreise verwirklicht. Die Restschulden lagen im Durchschnitt bei 9.200 Euro je Haushalt. Knapp 4 Prozent der Privathaushalte, die Angaben machten, hatten einen Ausbildungskredit aufgenommen. Im Mittel betrug die Restschuld hieraus noch 6.700 Euro. Abzüglich der Konsumenten- und Ausbildungskreditschulden errechnet sich für die Haushalte ein durchschnittliches Nettogeldvermögen von 60.100 Euro (Bundesdurchschnitt: 50.000 Euro).

Die Daten stammen aus dem Erhebungsteil „Geld- und Sachvermögen“ der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2008. Im fünfjährigen Turnus werden rund 0,2 Prozent aller privaten Haushalte in Deutschland im Rahmen der EVS befragt. In die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Jahres 2008 waren rund 3.200 rheinland-pfälzische Haushalte auf freiwilliger Basis einbezogen. Die Befragungsergebnisse repräsentieren - hochgerechnet - 1,86 Millionen Haushalte in Rheinland-Pfalz.

Autorin: Christine Schomaker (Referat Mikrozensus, Preise, Verdienste, Haushaltserhebungen)

(101/09) 22.07.2009