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Außenhandel im ersten Quartal: Warenwerte der Aus- und Einfuhren im Plus

Die Warenwerte der Ex- und Importe im rheinland-pfälzischen Außenhandel stiegen im ersten Quartal 2023 – bei gleichzeitigem Rückgang der aus- und eingeführten Mengen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems legte der Warenwert der Ausfuhren im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal um 4,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro zu (Deutschland: plus 7,6 Prozent). Der Wert der Einfuhren erhöhte sich um 1,9 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro (Deutschland: plus 1,6 Prozent).

Dem wertmäßigen Anstieg stehen rückläufige Mengen gegenüber: Die Exportmenge nahm gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 15 Prozent und die der Importe um 1,8 Prozent ab.

 Ausfuhren

Knapp 57 Prozent der Ausfuhren gingen in die EU-Länder (plus 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Der Warenwert der Ausfuhren in die Länder der Eurozone stieg um 2,3 Prozent. Die Exporte in die Nicht-Euroländer legten aufgrund deutlicher Zuwächse der Ausfuhren nach Tschechien (plus 39 Prozent) um 13 Prozent zu. Unter Einfluss der Exportrückgänge nach Russland (minus 61 Prozent) und in die Türkei (minus zwölf Prozent) unterschritt der Warenwert der Ausfuhren in das übrige Europa das Vorjahresniveau um 4,7 Prozent.

Der Warenwert der Ausfuhren nach Amerika stieg um 9,7 Prozent, der in die USA um zehn Prozent. Aufgrund der deutlichen Zunahmen der Ausfuhrwerte nach Japan (plus 50 Prozent) nahmen trotz rückläufiger Exportwerte nach China (minus elf Prozent) die Ausfuhren auf den asiatischen Kontinent um 7,5 Prozent zu.

Vier der sechs für den Export bedeutsamen Güterabteilungen verzeichneten Exportzunahmen. Der Warenwert der Ausfuhren der Sparte „Kraftwagen und Kraftwagenteile“ stieg um 21 Prozent; bei den Metallen sowie Maschinen nahm er um 9,2 bzw. 8,9 Prozent zu. Exportrückgänge gab es bei chemischen Erzeugnissen (minus 9,2 Prozent). Der ausgeführte Warenwert pharmazeutischer Erzeugnisse ging um 5,5 Prozent zurück.

 Einfuhren

Im ersten Quartal wurden Waren im Wert von 11,9 Milliarden Euro nach Rheinland-Pfalz importiert (plus 1,9 Prozent). Rund drei Fünftel kamen aus EU-Ländern (plus fünf Prozent). Die Warenwerte der Einfuhren aus den Ländern der Eurozone stiegen um 2,7 Prozent. Die Importzuwächse aus Tschechien (plus 17 Prozent) führten zu einem Gesamtanstieg der Einfuhren aus den Nicht-Euroländern um 13 Prozent. Aus dem übrigen Europa wurde zwei Prozent weniger importiert.

Während die inländische Nachfrage nach Waren aus Amerika stieg (plus sieben Prozent; USA: plus 15 Prozent), ging sie nach Waren aus Asien um drei Prozent zurück (China: minus 9,7 Prozent).

Außenhandel mit der russischen Föderation und der Ukraine

Der Außenhandel mit Russland und der Ukraine ist weiterhin von dem Krieg zwischen den beiden Ländern geprägt. Im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal 2022 lag der Wert der ausgeführten Waren nach Russland um 61 Prozent niedriger und betrug 70 Millionen Euro. Der Warenwert der Importe belief sich auf 18,6 Millionen Euro (minus 82 Prozent). In die Ukraine wurden Waren im Wert von 46,9 Millionen Euro exportiert (plus 40 Prozent). Dagegen sank die Nachfrage nach Waren aus der Ukraine um 30 Prozent auf 6,9 Millionen Euro.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Ausfuhren 2021 bis 2023 nach MonatenLiniendiagramm: Ausfuhren und Einfuhren 2022 und 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Ausfuhren im März 2023 nach GüterabteilungenBalkendiagramm: Ausfuhren von Januar bis März 2023 nach GüterabteilungenBalkendiagramm: Die zehn wichtigsten Handelspartner – Ausfuhren von Januar bis März 2022 und 2023Balkendiagramm: Die zehn wichtigsten Handelspartner – Einfuhren von Januar bis März 2022 und 2023Säulendiagramm: Außenhandel mit der Ukraine und mit Russland 2023 nach Monaten

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen von Januar bis März 2022 und 2023¹
Merkmal20222023Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder8.71256,89.12756,74,8
 Eurozone6.70743,76.86042,62,3
Nicht Eurozone2.00613,12.26714,113,0
Übriges Europa1.79411,71.71010,6-4,7
Amerika2.23914,62.45515,29,7
Asien2.03813,32.19113,67,5
Afrika4032,64392,79,0
Australien / Ozeanien1611,01781,110,6
Ausfuhr insgesamt15.347100,016.103100,04,9
EU-Länder6.88559,07.22860,85,0
 Eurozone5.30245,45.44545,82,7
Nicht Eurozone1.58313,61.78315,012,6
Übriges Europa1.1269,61.1049,3-2,0
Asien2.33020,02.25919,0-3,0
Amerika9818,41.0508,87,0
Afrika3102,72021,7-34,8
Australien / Ozeanien330,3290,2-10,0
Einfuhr insgesamt11.669100,011.890100,01,9
1 vorläufig.

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