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Energieverbrauch der Industrie stieg 2021

Im Jahr 2021 verbrauchte die rheinland-pfälzische Industrie rund 87.284 Gigawattstunden Energie. Dies entsprach nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems einer prozentualen Zunahme von knapp 3,5 Prozent im Vergleich zu 2020. Der Energieverbrauch der Industrie lag damit 1,8 Prozent über dem Niveau von 2011. Der rheinland-pfälzische Anteil – gemessen am bundesweiten Verbrauch 2020 – betrug 8,4 Prozent.

Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie hatte 2021 mit einem Energiebedarf von 63.253 Gigawattstunden (plus 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) mit über 72 Prozent den größten Anteil an der Energieverwendung. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass diese Branche einen beachtlichen Teil der Energieträger – z. B. Erdöl (Naphtha) und Erdgas – nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoff für Produkte nutzt. Wie auch im Vorjahr entfielen knapp 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie in Rheinland-Pfalz auf diese Verwendungsform. Auf Bundesebene hatte die chemische Industrie in 2020 mit knapp 304.700 Gigawattstunden einen Anteil von rund 29 Prozent am Gesamtverbrauch der Industrie. Deutschlandweite Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor.

Der rheinland-pfälzische Energieverbrauch 2021 im Wirtschaftszweig „Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus“ betrug 4.858 Gigawattstunden (minus drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr), während die Branche „Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ 5.279 Gigawattstunden verbrauchte (plus 5,8 Prozent). Bei den metallerzeugenden und -bearbeitenden Betrieben in Rheinland-Pfalz lag der Energiebedarf bei 2.491 Gigawattsunden (plus 6,9 Prozent). Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren hatten einen im Vergleich zu 2020 um 6,1 Prozent gestiegenen Energiebedarf von 2.303 Gigawattstunden. In den übrigen industriellen Wirtschaftszweigen wurden 2021 rund 9.100 Gigawattstunden aufgewendet (plus 2,4 Prozent).

Wichtigster Energieträger der rheinland-pfälzischen Industrie ist Erdgas. Rund 52 Prozent des Energieverbrauchs (45.777 Gigawattstunden) entfielen 2021 auf diesen Energieträger (plus 3,8 Prozentpunkte seit 2010). Das entspricht – bezogen auf den gesamten Energieverbrauch – einem Zuwachs um 9,9 Prozent. Mineralöle bzw. Mineralölprodukte trugen 18.708 Gigawattstunden bzw. gut 21 Prozent bei (minus neun Prozent seit 2011). Der Bedarf an Strom belief sich 2021 auf 14.449 Gigawattstunden, was einem Anteil von knapp 17 Prozent entsprach. Im Vergleich zu 2011 ist der Anteil nur geringfügig um knapp 1,5 Prozentpunkte gesunken. Erneuerbare Energien (ohne Ökostrom) deckten mit 1,7 Prozent einen geringen Anteil des Energieverbrauchs (plus 0,6 Prozentpunkte seit 2011). Die rheinland-pfälzische Industrie erzeugte im vergangenen Jahr rund 57 Prozent ihres Stroms (8.232 Gigawattstunden) – und damit 5,3 Prozent mehr als in 2020 – in eigenen Kraftwerken bzw. Anlagen.

1 Gigawattstunde (GWh)    = 1 Million Kilowattstunden (kWh)
1 Gigawattstunde    = 3,6 Terrajoule (TJ) = 3.600 Gigajoule (GJ)

Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über die Energieverwendung der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Befragt wurden rund 2.200 Einheiten. Der Umsatz stammt aus den regelmäßig stattfindenden Erhebungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Der Berichtskreis umfasst Betriebe dieses Wirtschaftsbereichs mit 20 und mehr Beschäftigten sowie alle produzierenden Betriebe von Mehrbetriebsunternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, unabhängig von der Beschäftigtenzahl des jeweiligen Betriebs.
Die Erhebung erfasst alle Formen der Energieverwendung, wie Einsatzenergie (z. B. zur Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung) sowie die nichtenergetische Verwendung (z. B. als Rohstoff für chemische Prozesse). Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen der Betriebe eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen (Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe und des erzeugten und selbst verbrauchten Stroms).

Autorin: Lara Niedling (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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