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Gesundheitswirtschaft trägt 15 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung bei

Die Gesundheitswirtschaft hat in Rheinland-Pfalz eine große Bedeutung. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, betrug die Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft 2022 rund 24 Milliarden Euro. Das waren 15 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, die im Land erbracht wurde. Damit ist das der mit Abstand höchste Anteil aller Bundesländer; im Länderdurchschnitt belief sich der Wertschöpfungsanteil der Gesundheitswirtschaft auf zehn Prozent.

Von 2014 bis 2022 – mit weiter zurückliegenden Jahren ist das Ergebnis wegen einer Änderung der Methodik nur eingeschränkt vergleichbar – legte die Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz preisbereinigt um 71 Prozent zu. Die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung erhöhte sich in diesem Zeitraum lediglich um zehn Prozent. Schon in den Jahren 2014 bis 2020 wuchs der Bereich überdurchschnittlich. Hinzu kam 2021 ein Sondereffekt in der Pharmaindustrie, die mit ihren Produkten einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leistete und damit der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz ein Rekordwachstum bescherte. Dieser Sondereffekt schwächte sich 2022 etwas ab, sodass die Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft preisbereinigt gegenüber 2021 um fünf Prozent sank. Im Vergleich zu den Vorjahren lag sie jedoch weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau.

Der Boom der Gesundheitswirtschaft zeigt sich auch am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft nahm 2022 um 1,7 Prozent zu. Von 2014 bis 2022 stieg sie kräftig um 17 Prozent. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen erhöhte sich in diesem Zeitraum in Rheinland-Pfalz nur um 4,1 Prozent. Im Jahr 2022 waren 292.100 Personen in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft tätig; das entspricht einem Anteil von 14 Prozent an allen Erwerbstätigen. Im Vergleich aller Bundesländer ist das der fünfthöchste Anteil.

Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen gibt Auskunft über die Produktivität der Gesundheitswirtschaft. Im Jahr 2022 erwirtschaftete jede erwerbstätige Person in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft im Durchschnitt eine Bruttowertschöpfung von 82.147 Euro. Das bedeutete preisbereinigt einen Rückgang um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen liegt allerdings weiterhin deutlich über dem Durchschnitt aller Bundesländer (58.205 Euro) und über der gesamtwirtschaftlichen Produktivität in Rheinland-Pfalz (75.935 Euro).

Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in der Gesundheitswirtschaft für alle Bundesländer erstellt. Die Ergebnisse sind konsistent zu den amtlichen Gesamtrechnungsergebnissen der Arbeitskreise Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) und Erwerbstätigenrechnung (AK ETR). Dies ermöglicht den Vergleich mit der Gesamtwirtschaft bzw. mit anderen Wirtschaftsbereichen der Bundesländer.
Die Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft erfolgte wirtschaftszweigbezogen auf Basis der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) durch die Arbeitsgruppe Gesundheitsökonomische Gesamtrechnung der Länder (AG GGRdL), der das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz angehört. Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind dem Statistikportal www.statistikportal.de/de/ggrdl zu entnehmen.

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Balkendiagramm: Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft 2022 nach BundesländernBalkendiagramm: Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft 2022 nach BundesländernBalkendiagramm: Bruttowertschöpfung (in jeweiligen Preisen) je Erwerbstätige bzw. je Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft 2022 nach Bundesländern

 Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 2008 bis 2022 1
JahrGesundheitswirtschaft
in jeweiligen
Preisen
preisbereinigt, verkettetin jeweiligen
Preisen
 KettenindexVeränderung gegenüber
dem Vorjahr
Anteil der Gesundheits- wirtschaft an der Gesamtwirtschaft
Mill. €2015 = 100%
20089.617,087,1x9,8
200910.198,789,32,510,7
201010.855,994,96,210,7
201111.268,998,94,310,7
201212.247,4105,26,311,3
201312.275,7101,6-3,411,1
201411.924,095,2-6,410,4
201512.842,1100,05,110,7
201613.307,4101,21,210,8
201713.581,4101,80,610,8
201813.769,3101,90,110,7
201914.526,1104,82,911,0
202015.557,6109,54,411,9
202124.836,2171,656,716,9
202223.992,3163,0-5,015,4
1 Aufgrund eines Quellenwechsels im Berichtsjahr 2014 sind die Jahre 2008 bis 2013 mit den Folgejahren nur eingeschränkt vergleichbar.
Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2023; AK VGRdL, Berechnungsstand: Februar 2023 (VGR des Bundes).
 Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 2008 bis 2022 1
JahrGesundheitswirtschaft
 ErwerbstätigeMesszahlVeränderung gegenüber
dem Vorjahr
Anteil der Gesundheits- wirtschaft an der Gesamtwirtschaft
1.000 Personen2015 = 100%
2008232,990,9x12,2
2009239,093,32,612,6
2010244,395,42,212,8
2011246,096,00,712,8
2012250,297,71,712,9
2013254,899,51,813,1
2014249,197,2-2,212,7
2015256,2100,02,812,9
2016262,2102,32,313,1
2017266,1103,91,513,2
2018270,2105,51,513,3
2019274,0106,91,413,4
2020281,1109,72,613,9
2021287,1112,12,114,2
2022292,1114,01,714,3
1 Aufgrund eines Quellenwechsels im Berichtsjahr 2014 sind die Jahre 2008 bis 2013 mit den Folgejahren nur eingeschränkt vergleichbar.
Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2023; AK ETR, Berechnungsstand: Februar 2023 (ETR des Bundes).

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