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Rheinland-pfälzische Industrie erwirtschaftete 2023 deutlich weniger Umsätze

In 2023 lagen die nominalen Umsätze der rheinland-pfälzischen Industrie unter denen des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems erzielten die Industriebetriebe trotz des allgemein gestiegenen Preisniveaus neun Prozent weniger Umsätze als im Vorjahr 2022 (Deutschland: plus 0,7 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten stieg um ein Prozent (Deutschland: plus 1,1 Prozent).

Die Industrie erwirtschaftete in 2023 einen Gesamtumsatz von 105,3 Milliarden Euro. Die Auslandsumsätze beliefen sich auf 58,1 Milliarden Euro (minus 8,6 Prozent). Die Nachfrage aus dem Inland ging um 9,5 Prozent auf 47,2 Milliarden Euro zurück. Die Exportquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 55,2 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um plus 2,8 Prozent zu, die aus dem Inland sanken um 1,5 Prozent. Die bundesweite Exportquote lag bei 51,6 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte).

Umsätze in der chemischen und pharmazeutischen Industrie gehen deutlich zurück

Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen erzielten weniger Erlöse als 2022. Besonders die chemische und pharmazeutische Industrie mussten merkliche Einbußen hinnehmen (minus 23 bzw. minus 44 Prozent). Die deutlichsten Umsatzzuwächse verzeichneten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (plus 9,1 Prozent). Der Maschinenbau sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen verbuchten jeweils 8,1 Prozent höhere Erlöse.

Beschäftigung im Plus

Im Durchschnitt waren 2023 rund 261.000 Arbeitnehmer in der rheinland-pfälzischen Industrie beschäftigt; im Vergleich zu 2022 waren das 2.500 mehr (plus ein Prozent). Fünf der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten eine höhere Beschäftigtenzahl: Bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau gab es die deutlichsten Zuwächse (plus 4,8 bzw. plus 3,2 Prozent). Die Papier- und Pappehersteller reduzierten ihre Belegschaft hingegen merklich (minus 5,4 Prozent).

Entwicklungen im Dezember 2023

Im Dezember 2023 erzielten die Industriebetriebe einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro (minus 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). Die Nachfrage aus dem Ausland ging um 13 Prozent, die aus dem Inland um 0,5 Prozent zurück. Ausschlaggebend für die bessere Entwicklung der Inlandsumsätze war die positive Umsatzentwicklung in der Pharmaindustrie.

Zum Vergleich: Deutschlandweit wurden 6,5 Prozent weniger Umsätze erzielt. Der Inlandsumsatz sank um 8,1 Prozent und der Auslandsumsatz um 4,9 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 261.000 Personen (Deutschland: plus 0,5 Prozent).

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Liniendiagramm: Umsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz der rheinland-pfälzischen Industrie nach MonatenSäulendiagramm: Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Industrie 2021 bis 2023 nach MonatenBalkendiagramm: Umsätze und Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

 Beschäftigte und Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im Dezember 2023 und von Januar bis Dezember 2023 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig Beschäftigte Umsatz
Dezember 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Jahr 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Dezember 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahresmonat
Jahr 2023Veränderung
gegenüber dem
Vorjahr
Anzahl%Anzahl%1.000 Euro%1.000 Euro%
Herstellung von chemischen Erzeugnissen46.551-0,246.4320,41.952.521-20,128.147.165-22,9
Maschinenbau37.4232,637.2703,21.067.5003,412.472.0118,1
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen21.0165,121.2854,81.257.685-0,614.094.2309,1
Herstellung von Metallerzeugnissen22.6681,422.7872,1395.566-9,55.393.3448,1
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren22.120-1,422.304-0,4360.629-14,15.715.510-11,0
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden13.958-2,414.143-2,0239.509-12,03.807.533-2,9
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.752-0,514.609-0,3436.469-9,45.597.8777,1
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.4021,511.2821,5602.91741,74.609.915-44,4
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.562-4,78.688-5,4275.780-19,44.146.297-14,1
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.2620,19.3241,4167.5265,52.158.7546,3
Metallerzeugung und -bearbeitung8.959-4,29.003-1,2348.187-13,35.561.354-9,5
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen8.431-5,18.399-4,3204.493-13,81.695.40911,9
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.467-9,26.782-3,6124.343-35,72.014.967-18,3
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.1393,36.2146,199.718-6,31.260.98414,5
Getränkeherstellung5.2972,85.2843,0229.487-0,22.846.1326,5
 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden260.5010,2261.2531,08.222.120-7,5105.330.269-9,0
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden359-5,83642,53.9037,855.4162,1
 Verarbeitendes Gewerbe260.1420,2260.8891,08.218.217-7,5105.274.853-9,0

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