Erläuterungen zu den Konjunkturschnellmeldungen im Verarbeitenden Gewerbe

Die Schnellmeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe informieren laufend über die Entwicklung der Auftragseingänge und der Produktion. Sie dienen der Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie, in den Güterhauptgruppen und in ausgewählten Branchen.

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht bzw. der monatlichen Produktionserhebung für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Dazu werden regelmäßig rund 1.000 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten befragt. Für die Schnellmeldungen werden vorläufige Ergebnisse verwendet.

Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat angegeben.

Die Berechnung der Veränderungsraten des Auftragseingangs- und des Produktionsindex erfolgt auf der Basis von preis-, kalender- und saisonbereinigten Indexwerten:

  • Mittels Preisbereinigung anhand von Erzeuger- oder Ausfuhrpreisindizes sollen die realen („mengenmäßigen“) Veränderungen der Konjunkturindikatoren gemessen werden.
  • Die Kalenderbereinigung zielt auf die Bereinigung von Effekten ab, die durch Schwankungen der monatlichen Zahl von Arbeitstagen, Verkaufstagen oder von bestimmten Wochentagen auftreten.
  • Mit der Saisonbereinigung sollen Schwankungen aus den Zeitreihenwerten herausgerechnet werden, die in denselben Jahreszeiten in ähnlicher Intensität wiederkehren – zum Beispiel Witterungsverhältnisse oder Ferienzeiten.

Für die Kalender- und Saisonbereinigung wird das Verfahren X13 in JDemetra+ verwendet.

Die Konjunkturberichterstattung erstreckt sich auf das Verarbeitende Gewerbe insgesamt sowie auf die drei Güterhauptgruppen:

  • Die Vorleistungsgüterindustrie stellt Güter her, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Ihr Anteil an den Umsätzen im Verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden lag 2023 bei 53 Prozent. Der größte Teilbereich der Vorleistungsgüterindustrie ist die Chemiebranche.
  • Die Investitionsgüterindustrie produziert langlebige Gebrauchsgüter, die von Unternehmen angeschafft und zur Herstellung oder Weiterverarbeitung von Gütern verwendet werden (Umsatzanteil: 30 Prozent). Zur Investitionsgüterindustrie zählen unter anderem die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen und der Maschinenbau.
  • Die Konsumgüterindustrie umfasst die Herstellung von Ge- und Verbrauchsgütern, die von Endverbrauchern zur längerfristigen Nutzung (Gebrauchsgüter) oder zum kurzfristigen Verbrauch (Verbrauchsgüter) erworben werden (Umsatzanteil: 17 Prozent). Zur Konsumgüterindustrie gehört unter anderem die Pharmabranche, die 2023 vier Prozent zu den gesamten Industrieumsätzen beisteuerte. Die Nahrungs- und Futtermittelindustrie, die 2023 einen Umsatzanteil von fünf Prozent hatte, stellt ebenfalls überwiegend Konsumgüter her.

Darüber hinaus wird über die Entwicklung der drei größten Industriebranchen berichtet. Gemessen anhand der Umsätze waren das im Jahr 2023

  • die Chemische Industrie (Umsatzanteil: 27 Prozent),
  • die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (Umsatzanteil: 13 Prozent)
  • und der Maschinenbau (zwölf Prozent).

Zusammen tragen die drei größten Branchen also etwas mehr als die Hälfte zu den Umsätzen der Industrie bei (2023: Umsatzanteil: 52 Prozent).