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Baumobstanbau: Äpfel dominieren, Pflaumen und Zwetschgen leicht im Plus

Äpfeln kommt die größte Bedeutung im rheinland-pfälzischen Baumobstanbau zu – aber auch Pflaumen und Zwetschgen machen einen hohen Anteil aus. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand der Ergebnisse der jüngsten Baumobsterhebung mitteilt, bewirtschaften 487 Betriebe (minus 14 Prozent im Vergleich zu 2017) knapp 4.000 Hektar Anbaufläche (minus 0,2 Prozent im Vergleich zu 2017) für die erwerbsmäßige Erzeugung von Baumobst.

Die Baumobstbetriebe werden immer größer. Aktuell bewirtschaftet ein Betrieb durchschnittlich 8,2 Hektar Baumobstfläche. Vor fünf Jahren waren es lediglich 7,2 Hektar. Die 51 Betriebe mit 20 Hektar und mehr Baumobstfläche kommen auf einen immer größeren Flächenanteil. Sie bewirtschaften im laufenden Jahr rund 60 Prozent der Baumobstfläche.

Der Anbau von Äpfeln erfolgt auf knapp 32 Prozent der Fläche (1.255 Hektar); im Vergleich zu 2017 war das ein Rückgang von rund zehn Prozent. Über 70 Prozent der Apfelanbaufläche dient der Produktion von Tafeläpfeln. Auf den größten Flächen werden die Sorten Elstar (18 Prozent bzw. 160 Hektar), Braeburn (16 Prozent bzw. 147 Hektar) und Gala (knapp 15 Prozent bzw. 134 Hektar) angebaut.

Neben den Äpfeln werden in Rheinland-Pfalz auf 926 Hektar Pflaumen und Zwetschgen angebaut; das sind 23 Prozent des gesamten Baumobstes. Dies entsprach einer Zunahme der Anbaufläche von knapp fünf Prozent im Vergleich zu 2017. Die Vermarktung erfolgt zu knapp 90 Prozent als Tafelobst. Süß- und Sauerkirschen kamen auf rund 28 Prozent der Fläche. Während die Anbaufläche an Süßkirschen mit 657 Hektar im Vergleich zu 2017 stabil blieb (plus 0,6 Prozent), nahm die Fläche an Sauerkirschen auf 455 Hektar ab (minus 19 Prozent). Süßkirschen werden überwiegend als Tafelobst angebaut; der Schwerpunkt des Sauerkirschenanbaus liegt bei der Verwertung. Auch Mirabellen und Renekloden (188 Hektar) sowie Birnen (139 Hektar) werden in relevanten Maßen angebaut. In geringem Umfang gibt es auch Flächen mit Aprikosen, Walnüssen oder Pfirsichen.

Ökoanbau gewinnt an Bedeutung

54 Betriebe in Rheinland-Pfalz betreiben 2022 gut 13 Prozent der Baumobstfläche (528 Hektar) mit einer vollständig ökologischen Wirtschaftsweise. Der Anteil des Ökoanbaus stieg im Vergleich zu 2017 um drei Prozent. 64 Prozent der ökologisch bewirtschafteten Fläche wird für den Anbau von Äpfeln genutzt. 66 Prozent bzw. 222 Hektar der ökologisch bewirtschafteten Apfelanbaufläche entfällt auf die Erzeugung von Wirtschaftsäpfeln, also Äpfeln, die zur weiteren Verarbeitung vorgesehen oder als Tafelobst nicht geeignet sind (z.B. Falläpfel). Im Vergleich dazu lag der Flächenanteil der Wirtschaftsäpfel an der gesamten Apfelanbaufläche (konventionelle und ökologische Wirtschaftsweise) mit knapp 28 Prozent deutlich niedriger.

Die Daten stammen aus der Anfang des Jahres durchgeführten Baumobstanbauerhebung. Sie erfolgte bei rund 600 landwirtschaftlichen Betrieben, die auf Flächen von 0,5 ha und mehr Baumobst (Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen und Renekloden, Pflaumen und Zwetschen) für den Verkauf erzeugten. Aus methodischen Gründen ist die zeitliche Vergleichbarkeit bei den Flächen eingeschränkt. Gegenüber den Erhebungen vor 2017 wurde die Baumobstfläche nicht mehr aus den Zeilenbreiten und Abständen in einer Reihe errechnet, sondern der Betrieb meldete die bepflanzte Fläche der Obstanlage. Zu der bepflanzten Fläche gehört auch das Vorgewende.

Autorin: Lara Niedling (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

Säulendiagramm: Entwicklung der Baumobstfläche 2002 bis 2022 nach ausgewählten Obstarten Ringdiagramm: Anbau von Baumobst 2022 nach ObstartenRingdiagramm: Anbau von Tafeläpfeln 2022 nach Sorten

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