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Energieverbrauch der Industrie auch 2019 weiter rückläufig

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte im Jahr 2019 rund 83.731 Gigawattstunden Energie. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Der rheinland-pfälzische Anteil gemessen am bundesweiten Verbrauch 2018 – betrug rund 7,7 Prozent.

Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie ist mit gut 59.544 Gigawattstunden der Wirtschaftszweig, der mit rund 71 Prozent den größten Anteil an der Energieverwendung hat. Bundesweit verbrauchte diese Branche 2018 mit 315.917 Gigawattstunden ebenfalls die meiste Energie (29 Prozent am Gesamtverbrauch der Industrie). Deutschlandweite Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor.

Der rheinland-pfälzische Energieverbrauch im Wirtschaftszweig „Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ betrug mit 5.057 Gigawattstunden (sechs Prozent), im Bereich „Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus“ waren es 4.917 Gigawattstunden (5,9 Prozent). In Deutschland folgten auf die chemische Industrie die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Kokereien und Mineralöl verarbeitenden Betriebe.

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte zur Erzielung von 1.000 Euro Umsatz durchschnittlich gut 852 Kilowattstunden Energie. Rechnet man die chemische Industrie heraus, ergibt sich ein Wert von etwa 346 Kilowattstunden. In Deutschland lag der Wert für die Industrie insgesamt 2018 bei rund 568 Kilowattstunden. Ohne die chemische Industrie ergibt sich ein Wert von 439 Kilowattstunden. Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz benötigte für 1.000 Euro Umsatz 2.104 Kilowattstunden Energie. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass diese Branche einen beachtlichen Teil der Energieträger – z. B. Erdöl (Naphtha) und Erdgas – nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoff für Produkte nutzt. Rund 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie in Rheinland-Pfalz entfällt auf diese Verwendungsform.

Wichtigster Energieträger der rheinland-pfälzischen Industrie ist Erdgas. Darauf entfielen knapp 50 Prozent des Energieverbrauchs (41.670 Gigawattstunden). Mineralöle bzw. Mineralölprodukte trugen 23 Prozent bei (19.096 Gigawattstunden). Der Bedarf an Strom belief sich auf rund 14.695 Gigawattstunden, was einem Anteil von knapp 18 Prozent entsprach. Die rheinland-pfälzische Industrie erzeugt 51 Prozent ihres Stroms (7.559 Gigawattsunden) in eigenen Kraftwerken bzw. Anlagen.

1 Gigawattstunde (GWh)    = 1 Million Kilowattstunden (kWh)
1 Gigawattstunde    = 3,6 Terrajoule (TJ) = 3.600 Gigajoule (GJ)

Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über die Energieverwendung der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Befragt wurden rund 2.200 Einheiten. Der Umsatz stammt aus den regelmäßig stattfindenden Erhebungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Der Berichtskreis umfasst Betriebe dieses Wirtschaftsbereichs mit 20 und mehr Beschäftigten sowie alle produzierenden Betriebe von Mehrbetriebsunternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, unabhängig von der Beschäftigtenzahl des jeweiligen Betriebs. Die Erhebung erfasst alle Formen der Energieverwendung, wie Einsatzenergie (z. B. zur Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung) sowie die nichtenergetische Verwendung (z. B. als Rohstoff für chemische Prozesse). Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen der Betriebe eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen (Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe und des erzeugten und selbst verbrauchten Stroms).

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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