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Erneut deutlicher Anstieg der Einbürgerungen

Im Jahr 2024 wurden erneut deutlich mehr in Rheinland-Pfalz lebende Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert als in den Jahren zuvor. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, übermittelten die in den Verwaltungen der kreisfreien Städte und Landkreise ansässigen Einbürgerungsbehörden Daten zu insgesamt 12.266 erfolgten Einbürgerungen. Das waren rund 1.440 mehr als in 2023. Ursächlich für diesen nochmaligen Anstieg ist unter anderem die Flüchtlingsbewegung der Jahre 2015/16: Viele der seinerzeit eingereisten Schutzsuchenden haben inzwischen in Deutschland eine neue Perspektive gefunden und erfüllen die notwendigen Voraussetzungen für den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten.

Von den insgesamt 5.853 Frauen und den 6.413 Männern, denen im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit verliehen wurde, lebten mehr als über die Hälfte (55,8 Prozent) erst bis zu acht Jahren und von diesen wiederum jeder Sechste (17,1 Prozent) zwischen drei und fünf Jahren in Deutschland. Im Durchschnitt waren die Eingebürgerten 30 Jahre alt.

Auch im Jahr 2024 stellten Syrerinnen und Syrer mit 4.503 Eingebürgerten die größte Gruppe. Rund neun Jahre nach Beginn der damaligen Zuwanderungswelle ist die Zahl der Einbürgerungen syrischer Staatsbürgerinnen und -bürger zum Vorjahr jedoch um rund 16 Prozent zurückgegangen. Wie bereits in 2023 belegten Türkinnen und Türken mit 830 Einbürgerungen Platz zwei, gefolgt von Personen afghanischer (517), russischer (498), rumänischer (468) und iranischer (376) Nationalität.

Unter den Nationalitäten, die in Rheinland-Pfalz Ende des Jahres 2024 mit mindestens 500 Personen vertreten waren, verzeichneten die Staatenlosen mit 14,3 Prozent die höchste Einbürgerungsneigung, gefolgt von Weißrussland (10,1 Prozent) und Syrien (8,9 Prozent).

Die mit Abstand höchste Zahl von Einbürgerungsurkunden wurde in der kreisfreien Stadt Worms (815) ausgehändigt, gefolgt von dem Landkreis Neuwied (753) und der kreisfreien Stadt Kaiserslautern (713). Die wenigsten Einbürgerungen erfolgten im Landkreis Südwestpfalz (44).

Die höchste Einbürgerungsneigung bestand im Jahr 2024 bei Ausländerinnen und Ausländern in der kreisfreien Stadt Zweibrücken (6,3 Prozent aller Ausländerinnen und Ausländer laut Ausländerzentralregister), im Landkreis Kusel (4,6 Prozent) sowie der kreisfreien Stadt Worms (3,8). Die geringste Neigung war unter den Ausländerinnen und Ausländern in der kreisfreien Stadt Speyer (0,6 Prozent) sowie in den Landkreisen Trier-Saarburg, Südwestpfalz und Bernkastel-Wittlich (jeweils 0,7 Prozent) zu beobachten.

Methodische Hinweise

Die vorstehenden Erkenntnisse ergeben sich aus der Einbürgerungsstatistik. Die für diese Statistik maßgeblichen Daten werden den statistischen Landesämtern von den Einbürgerungsbehörden übermittelt. Einbürgerungsbehörden sind in Rheinland-Pfalz die Verwaltungen der kreisfreien Städte und Landkreise. Nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz haben insbesondere Personen, die seit mindestens acht Jahren in Deutschland leben, einen besonderen Anspruch auf Einbürgerung, wenn sie bestimmte gesetzlich festgelegte Anforderungen erfüllen. Mit Inkrafttreten des Staatsangehörigkeitsmodernisierungsgesetzes (StARModG) am 27. Juni 2024 besteht die Option, Einbürgerungen mit verkürzter Frist vorzunehmen.Rechtmäßig in Deutschland ansässige Ausländerinnen und Ausländer können auf dieser Grundlage bereits nach fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Bei „besonders guter Integration“ ist eine Verkürzung dieser Frist auf drei Jahre möglich, etwa wenn man beruflich oder schulisch herausragende Leistungen erbringt, sich ehrenamtlich engagiert oder Deutschkenntnisse auf C1-Niveau vorweist. Durch die Einbürgerung werden die Betroffenen gleichberechtigte deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten. 

Für die Bildung von Verhältniszahlen wurden zudem Daten des Ausländerzentralregisters herangezogen.

Autor: Marcel Heinecke (Referat Bevölkerung, Zensus)

Eingebürgerte Personen 2000–2024 nach Geschlecht

Anzahl

2021: Einschließlich 134 Nachmeldungen für den Landkreis Neuwied aus dem Jahr 2020
Quelle: Einbürgerungsstatistik

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Eingebürgerte Personen 2024 nach Alter, Geschlecht und Verwaltungsbezirken

Verwaltungsbezirk

Insgesamt

Insgesamt in %1

Frauen

unter 18 Jahren

18 Jahre und älter

Kreisfreie Städte

Frankenthal (Pfalz)

186

1,6

85

44

142

Kaiserslautern

713

3,0

334

187

526

Koblenz

638

3,1

280

170

468

Landau in der Pfalz

194

2,8

94

51

143

Ludwigshafen am Rhein

562

0,9

258

123

439

Mainz

566

1,2

262

93

473

Neustadt an der Weinstraße

125

1,6

62

33

92

Pirmasens

179

2,4

75

46

133

Speyer

56

0,6

28

17

39

Trier

512

2,2

199

103

409

Worms

815

3,8

367

223

592

Zweibrücken

277

6,3

135

60

217

Landkreise

Ahrweiler

585

3,7

265

169

416

Altenkirchen (Ww.)

214

1,5

97

57

157

Alzey-Worms

348

2,1

174

87

261

Bad Dürkheim

222

1,4

110

52

170

Bad Kreuznach

351

1,5

176

76

275

Bernkastel-Wittlich

115

0,7

56

33

82

Birkenfeld

209

2,0

101

71

138

Cochem-Zell

203

2,8

104

60

143

Donnersbergkreis

105

1,3

52

20

85

Eifelkreis Bitburg-Prüm

269

1,4

136

65

204

Germersheim

394

2,0

185

100

294

Kaiserslautern

238

2,0

127

72

166

Kusel

285

4,6

145

92

193

Mainz-Bingen

576

2,0

292

119

457

Mayen-Koblenz

707

2,8

336

231

476

Neuwied

753

3,0

354

206

547

Rhein-Hunsrück-Kreis

257

2,0

129

63

194

Rhein-Lahn-Kreis

356

2,2

181

104

252

Rhein-Pfalz-Kreis

216

1,1

113

72

144

Südliche Weinstraße

328

2,8

172

94

234

Südwestpfalz

44

0,7

13

7

37

Trier-Saarburg

159

0,7

100

30

129

Vulkaneifel

130

2,0

52

35

95

Westerwaldkreis

379

1,6

204

112

267

Rheinland-Pfalz

12.266

2,0

5.853

3.177

9.089

   Kreisfreie Städte

4.823

2,0

2.179

1.150

3.673

   Landkreise

7.443

1,9

3.674

2.027

5.416

Quelle: Einbürgerungsstatistik, Ausländerstatistik
1 Bezogen auf die ausländische Bevölkerung am 31.12.2024 gemäß Ausländerzentralregister.

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