| Zensus 2011

Strukturdaten zu Bevölkerung, Familien, Haushalten, Erwerbstätigkeit und Bildung

Die rheinland-pfälzische Bevölkerung ist überwiegend katholisch, lebt im Familienverband in den eigenen vier Wänden und verfügt größtenteils über einen Schulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist erwerbstätig. Auf diese - sehr vereinfachten - Aussagen lassen sich die endgültigen Ergebnisse des Zensus 2011 zusammenfassen, die das Statistische Landesamt in Bad Ems jetzt vorgelegt hat. »Nachdem wir im vergangenen Jahr die amtlichen Einwohnerzahlen sowie vorläufige Ergebnisse zur Bevölkerungsstruktur und zu Gebäuden und Wohnungen veröffentlicht haben, liegen jetzt nach der abschließenden Aufbereitung umfangreiche Zahlen vor, die eine regional gegliederte Beschreibung von Bevölkerung, Haushalten, Wohnsituation, Erwerbstätigkeit und Bildungsstand ermöglichen«, erklärte Präsident Jörg Berres. »Auf dieser Grundlage werden wir in den kommenden Monaten kleinräumige Auswertungen erstellen«.

Im Internetangebot <link http: _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>www.statistik.rlp.de werden die neuen Ergebnisse in Form von Tabellen, Grafiken und Karten dargestellt. Ausführliche Ergebnisse für alle Kommunen liefern die Gemeindedatenblätter, die als Excel- und als PDF-Dateien zum herunterladen angeboten werden. Regionalergebnisse für ganz Deutschland liefert die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder gemeinsam betriebene Plattform <link http: _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge> www.zensus2011.de.

Die jetzt vorgelegten Zahlen unter anderem zur schulischen und beruflichen Qualifikation, zur Religionszugehörigkeit und zum Migrationshintergrund stammen aus der Haushaltsstichprobe, die in Rheinland-Pfalz rund 13 Prozent der Bevölkerung umfasste. Die Ergebnisse liegen für alle 24 Landkreise und zwölf kreisfreien Städte vor, außerdem für alle Gemeinden und Verbandsgemeinden, die am 9. Mai 2011 mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner hatten. Migration In Rheinland-Pfalz haben annähernd 758.000 Menschen einen Migrationshintergrund. Dazu gehören sämtliche Ausländerinnen und Ausländer (rund 271.000), alle nach 1955 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewanderten Deutschen (etwa 280.000) und alle Deutschen mit zumindest einem nach 1955 zugewanderten Elternteil (rund 207.000). Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 19,1 Prozent in etwa so hoch wie in ganz Deutschland (19,2 Prozent). <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

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Religion Rund 1,8 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer (45,7 Prozent) gehören der römisch-katholischen, etwa 1,3 Millionen (31,8 Prozent) der evangelischen Kirche an. Weitere rund 177.000 Menschen (4,4 Prozent) sind Teil einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft, unter ihnen knapp 42.000 orthodoxe Christen, rund 40.000 Mitglieder evangelischer Freikirchen sowie 2.530 Menschen jüdischen Glaubens. Rund 720.000 Menschen (18,1 Prozent) sind keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zugehörig. Hierzu zählen neben beispielweise Muslimen und Buddhisten sowie Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind, auch Personen, für die im Rahmen der Haushaltebefragung keine Informationen zur Religionszugehörigkeit ermittelt werden konnte. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil nicht konfessionell an eine öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaft Gebundener mit 33 Prozent annähernd 15 Punkte höher. Der Anteil der Katholiken liegt in ganz Deutschland bei 31,2 Prozent, der evangelischen Kirche gehören bundesweit 30,8 Prozent der Bevölkerung an, fünf Prozent sind Teil einer sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft. <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

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Bildung Knapp die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz hat eine berufliche Ausbildung im Dualen System (47,9 Prozent) abgeschlossen. Weitere 11,9 Prozent haben erfolgreich eine Fachschule (10,6 Prozent) oder eine Fach- bzw. Berufsakademie (1,2 Prozent) besucht. Insgesamt 13,2 Prozent sind Absolventen einer Hochschule bzw. Fachhochschule und haben zum Teil promoviert. 27 Prozent der erwachsenen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer verfügen über keinen beruflichen Abschluss. Hierzu zählen auch Studierende, die sich direkt nach der Schule an einer Hochschule eingeschrieben haben. Der Anteil Erwachsener ohne beruflichen Abschluss liegt bundesweit annähernd drei Prozentpunkte niedriger.

Rund 144.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer im Alter von 18 Jahren und älter (4,4 Prozent) haben keinen bzw. noch keinen Schulabschluss. Nicht eingerechnet sind hierbei Schülerinnen und Schüler, die zum Erhebungszeitpunkt eine gymnasiale Oberstufe besuchten. Der Bundeswert liegt hier mit fünf Prozent leicht höher. Der Anteil Volljähriger, der die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erlangt hat, ist mit 18,7 Prozent mehr als vier mal so hoch wie der Anteil der Erwachsenen ohne Schulabschluss. Bundesweit haben 21,1 Prozent der Erwachsenen die Hochschulreife erlangt. <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

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Erwerbstätigkeit

Nach Auswertung von Erwerbsregistern und ergänzender Ergebnisse aus der Haushaltsstichprobe zeigt sich hinsichtlich der Erwerbsstruktur folgendes Bild:
Einer Erwerbstätigkeit gingen am 9. Mai 2011 landesweit annähernd 2,1 Millionen Personen nach. Gemessen an der Gesamtbevölkerung sind dies 52,1 Prozent. Der Anteil liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Die größte Gruppe der Erwerbstätigen stellen erwartungsgemäß Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Angestellte mit etwa 1,7 Millionen Personen (83 Prozent). Im Bundesgebiet liegt der Anteil mit 83,4 geringfügig höher. Darüber hinaus gibt es landesweit rund 200.000 Selbstständige (9,7 Prozent). Bundesweit machen die Selbstständigen 10,6 Prozent der Erwerbstätigen aus. Annähernd 127.000 Beamtinnen und Beamte stellen landesweit mit 6,1 Prozent (Bund: 5,1 Prozent) die drittgrößte Erwerbstätigengruppe.

Am 9. Mai 2011 waren in Rheinland-Pfalz etwa 1,8 Millionen Personen und damit weniger als die Hälfte der Bevölkerung (45,8 Prozent) weder erwerbstätig noch in den letzten vier Wochen vor dem Zensusstichtag auf Arbeitssuche. Damit liegt der Anteil der Nichterwerbspersonen in etwa so hoch wie im Bundesdurchschnitt (45,9 Prozent).

Zur Gruppe der Nichterwerbspersonen zählen neben landesweit rund 534.000 Menschen unter 15 Jahren auch mehr als 162.500 Hausfrauen und etwa 4.800 Hausmänner (zusammen 4,2 Prozent der Bevölkerung). Bundesweit liegt deren Anteilswert bei 3,3 Prozent. Weiterhin zählen zur Gruppe der Nichterwerbspersonen auch rund 835.600 Rentnerinnen und Rentner, Pensionärinnen und Pensionäre sowie Empfängerinnen und Empfänger von Kapitalerträgen wie Mieten. Der Anteil liegt in Rheinland-Pfalz mit 21,1 Prozent knapp unter dem von ganz Deutschland (21,6). <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

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 Haushalte und Familien Die im Zensus 2011 erhobenen Daten zur Haupt- und Nebenwohnsitzbevölkerung sowie zum Wohnungsbestand wurden in der sogenannten Haushaltegenerierung zusammengeführt. Auf diese Weise konnten sowohl die Zahl und Struktur der am 9. Mai 2011 bestehenden Wohnhaushalte als auch der Familien ermittelt werden. Rund ein Drittel der 1,79 Millionen Haushalte in Rheinland-Pfalz (33,2 Prozent) bestand am 9. Mai 2011 aus nur einer Person. Im Bundesdurchschnitt liegt die Zahl der Singlehaushalte vier Prozentpunkte höher. In landesweit annähernd zwei Drittel der Haushalte (1,15 Millionen, 64,5 Prozent) lebten Familien. Hierzu zählen Ehepaare (881.773), eingetragene Lebenspartnerschaften (1.241) und nichteheliche Lebensgemeinschaften (127.499) jeweils mit und ohne Kinder sowie alleinerziehende Elternteile mit ihrem Nachwuchs (143.023). Der Anteil dieser Familienhaushalte übersteigt den Bundeswert um rund vier Prozentpunkte. In lediglich 2,3 Prozent der rheinland-pfälzischen Haushalte (41.320) wohnen ausschließlich Personen zusammen, die in keiner familiären Beziehung zueinander stehen. Der Anteil dieser Wohngemeinschaften ist in etwa so hoch wie in ganz Deutschland (2,5 Prozent).
In jedem fünften Haushalt (21,3 Prozent) leben ausschließlich Seniorinnen und Senioren, die bereits das 65. Lebensjahr vollendet haben. Rund 210.500 dieser Seniorinnen und Senioren wohnen alleine, rund 344.000 ausschließlich mit anderen über 65-Jährigen zusammen in einem Haushalt. Im Bundesgebiet liegt der Anteil der „reinen“ Seniorenhaushalte mit 22 Prozent 0,7 Prozentpunkte höher als in Rheinland-Pfalz. <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

<link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge> Tabellen zu Haushalte und Familien <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge> Karten zu Haushalte und Familien <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge> Grafiken zu Haushalte und Familien Eigentümer- und Mieterhaushalte Fast 57 Prozent der von den Privathaushalten bewohnten Wohnungen befinden sich im Eigentum eines bzw. mehrerer Haushaltsmitglieder. Dieser Eigentümeranteil übersteigt den Bundesdurchschnitt deutlich um knapp zwölf Prozentpunkte. Etwa 43 Prozent der rheinland-pfälzischen Haushalte haben die von ihnen bewohnte Wohnung angemietet. Der Bundeswert liegt hier bei rund 55 Prozent. <link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Weitere Ergebnisse

<link _blank internal-link wird im gleichen browserfenster ge>Tabellen zu Eigentümer- und Mieterhaushalte

 

Druckdatei dieser Pressemitteilung einschließlich aller Texte, Grafiken und Karten zu den Regionalergebnissen (<link file:1639 _blank download den eines dokuments>PDF-Datei, 6 MB)

Der Zensus 2011 ermöglicht eine differenzierte, kleinräumige Bestandsaufnahme zu den Bevölkerungs-, Haushalts-, Familien- und Immobilienstrukturen. Zu diesem Zweck wurden zum Stichtag 9. Mai 2011 erstmals bei einer Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung in Deutschland - statt einer vergleichsweise aufwendigen und kostspieligen Vollerhebung - umfassende Angaben aus bestehenden Verwaltungsregistern (insbesondere Melderegister und Erwerbsregister) genutzt und diese Verwaltungsdaten - soweit erforderlich - um Erkenntnisse aus zusätzlichen Befragungen ergänzt. In einer postalischen Befragung wurden alle Besitzer und Verwalter von Wohnimmobilien befragt, außerdem gab es eine Befragung ausgewählter Wohnanschriften, in die in Rheinland-Pfalz rund 13 Prozent der Bevölkerung einbezogen waren.

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