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Fast die Hälfte der Bevölkerung lebte 2023 vom eigenen Erwerbseinkommen

Im vergangenen Jahr bestritten 45 Prozent der rheinland-pfälzischen Bevölkerung ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Arbeit. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 mitteilt, waren das rund 1,9 Millionen Menschen. Damit hat die eigene Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle die größte Bedeutung – sowohl bei den Männern (51 Prozent) als auch bei den Frauen (39 Prozent). Insbesondere die Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren lebten hauptsächlich von ihrer Erwerbstätigkeit (72 Prozent; Frauen: 64 Prozent, Männer: 79 Prozent).

Knapp ein Viertel der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer (24 Prozent) bezog die Mittel für ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Einkünften von Angehörigen (z. B. von Eltern, Partnerin oder Partner). Dabei waren Frauen mit 28 Prozent finanziell häufiger von Angehörigen abhängig als Männer (21 Prozent). Fast alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren lebten hauptsächlich von den Einkünften angehöriger Personen (93 Prozent).

Die drittwichtigste Unterhaltsquelle waren Renten- und Pensionszahlungen, die gut ein Fünftel der Bevölkerung (22 Prozent) als Haupteinkommensquelle angab. Naturgemäß bestreiten vor allem ältere Menschen ihren Lebensunterhalt aus Renten und Pensionen. Im Jahr 2023 lebten 89 Prozent der 65-Jährigen und Älteren überwiegend von entsprechenden Leistungen (Frauen: 88 Prozent, Männer: 91 Prozent).

Von öffentlichen Leistungen wie beispielsweise Arbeitslosengeld I, Bürgergeld, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, BAföG oder Elterngeld finanzierten sich 7,6 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer überwiegend ihren Lebensunterhalt. Die Anteilswerte lagen bei Frauen (8,3 Prozent) und Männern (6,9 Prozent) fast gleichauf. Jede bzw. jeder Hundertste (1,1 Prozent) lebte hauptsächlich vom eigenen Vermögen (einschließlich Ersparnisse, Zinsen, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sowie Altenteil).

Methodische Hinweise:

Die Daten basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023. Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.
Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus sind auf der Themenseite zum Mikrozensus verfügbar: www.destatis.de/mikrozensus2020
Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden ab dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht. Sowohl Erst- als auch Endergebnisse beruhen auf vollständig aufbereiteten und validierten Daten. Allerdings basieren die Endergebnisse im Gegensatz zu den Erstergebnissen auf einer höheren Anzahl befragter Haushalte. Dies ist dadurch bedingt, dass auch nach Ende eines Erhebungsjahres fehlende Haushalte nach Erinnerungen/Mahnungen noch Auskunft geben. Dieses Datenmaterial wird zudem an einem aktualisierten Bevölkerungseckwert hochgerechnet. Durch den größeren Stichprobenumfang und die aktualisierte Hochrechnung können die Endergebnisse von den Erstergebnissen abweichen.

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)

Überwiegender Lebensunterhalt 2023
 eigene ErwerbstätigkeitEinkünfte von Angehörigen2Rente, PensionÖffentliche Leistungen3 (ohne Renten, Pensionen)eigenes Vermögen4
%
Insgesamt45,024,322,07,61,1
nach Geschlecht
Frauen39,428,023,48,30,9
Männer50,620,720,76,91,2
nach Altersgruppen
unter 18 Jahre(1,0)92,9/6,0/
18 bis unter 65 Jahre72,012,64,310,01,2
65 Jahre und älter3,73,489,22,21,4

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