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Industrie in Rheinland-Pfalz: Höhere Umsätze im März, aber Rückgang im ersten Quartal

Nach elf Monaten rückläufiger Umsätze verzeichneten die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz im März 2025 erstmals wieder ein nominales Umsatzwachstum von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Trotz dieses Aufwärtstrends konnte das Plus die Einbußen der beiden vorhergehenden Monate jedoch nicht vollständig ausgleichen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems reduzierten sich die nominalen Umsätze, also jene ohne Preisbereinigung, im ersten Quartal um 2,8 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 (Deutschland: minus 0,2 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten fiel in den ersten drei Monaten 2025 um 1,6 Prozent niedriger aus als im gleichen Zeitraum 2024 (Deutschland: minus 1,7 Prozent).

Der Gesamtumsatz der Industriebetriebe betrug im ersten Quartal 2025 knapp 24,5 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland sank im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um 4,4 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Die Umsätze aus den Ländern der Eurozone erhöhten sich dagegen um 2,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Die Exportquote sank um einen Prozentpunkt auf 56,1 Prozent. Die Inlandsumsätze erreichten 10,7 Milliarden Euro (minus 0,6 Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit stiegen die Auslandumsätze um 0,7 Prozent; die Umsätze aus dem Inland gingen dagegen um 1,1 Prozent zurück.

Kraftfahrzeugbranche mit deutlichen Umsatzeinbußen

In acht der zehn umsatzstärksten Branchen gingen die Umsätze im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2024 zurück. Die mit Abstand höchsten Rückgänge verzeichneten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen. Die anhaltend großen wirtschaftlichen Probleme in der Branche führten zu einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent. Mit einem Rückgang von 6,6 Prozent folgten die Maschinenbauer. In der für Rheinland-Pfalz wichtigen Chemischen Industrie sanken die Umsätze nur geringfügig um 0,4 Prozent. Die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln erzielten 2,7 Prozent mehr Erlöse.

Großteil der Branchen mit Beschäftigungsrückgängen

Im Durchschnitt waren im ersten Quartal 2025 rund 259.000 Personen in der rheinland-pfälzischen Industrie beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das 4.300 bzw. 1,6 Prozent weniger.

Mit der Pharmaindustrie sowie den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln verzeichneten nur zwei Branchen mehr Beschäftigte (plus 6,9 bzw. 0,4 Prozent). Prozentual registrierten die Metallerzeuger und -bearbeiter die höchsten Beschäftigungsrückgänge (minus 4,3 Prozent). Bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren sowie den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen lagen die Abnahmen bei 3,9 bzw. 3,5 Prozent. In der Chemischen Industrie reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten um 1,9 Prozent.

Mehr Umsätze im März 2025

Im März 2025 legten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat erstmals seit elf Monaten wieder zu und stiegen auf 8,9 Milliarden Euro (plus 2,2 Prozent). Knapp fünf Milliarden Euro  kamen aus dem Ausland (plus 1,6 Prozent). Die Inlandsumsätze stiegen um drei Prozent auf rund vier Milliarden Euro. Zum Vergleich: Deutschlandweit nahmen die Umsätze um 1,4 Prozent ab. Während die Auslandsumsätze um drei Prozent anstiegen, nahmen die aus dem Inland um 0,3 Prozent ab.

Die Zahl der Beschäftigten ging im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,7 Prozent zurück (Deutschland: minus 1,8 Prozent).

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.

Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Industrieumsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz

in Milliarden Euro

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Umsätze und Beschäftigte der Industrie März 2025

Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %

In Klammern: Anteile an den Umsätzen insgesamt.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im März 2025 und von Januar–März 2025 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

Wirtschaftszweig

März 2025
in 1.000 Euro

Veränderung gegenüber
dem Vorjahresmonat in %

Januar–März 2025
in 1.000 Euro

Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in %

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

2.667.811

6,2

7.428.469

-0,4

Maschinenbau

999.266

-1,7

2.662.474

-6,6

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

1.079.894

-5,4

2.294.486

-25,2

Herstellung von Metallerzeugnissen

418.970

-4,2

1.224.043

-2,2

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

489.296

-3,5

1.467.361

-2,9

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

311.148

0,7

849.624

-5,1

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

476.090

3,4

1.389.445

2,7

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

398.374

20,7

1.234.143

30,0

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

327.746

-2,0

960.502

-3,6

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

186.171

4,1

534.255

0,8

Metallerzeugung und -bearbeitung

460.961

3,6

1.306.336

-1,3

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

124.109

-1,1

328.104

3,6

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

147.803

3,8

409.225

3,1

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

112.665

11,5

316.522

6,6

Getränkeherstellung

232.191

-5,9

663.015

0,0

Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

8.926.123

2,2

24.486.167

-2,8

   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

5.440

13,9

14.320

14,5

   Verarbeitendes Gewerbe 

8.920.683

2,2

24.471.847

-2,8

Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie im März 2025 und von Januar–März 2025 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

Wirtschaftszweig

März 2025

Veränderung gegenüber
dem Vorjahresmonat in %

Januar–März 2025 

Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in %

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

45.627

-1,9

45.656

-1,9

Maschinenbau

36.669

-2,9

36.831

-2,7

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

20.331

-3,8

20.353

-3,5

Herstellung von Metallerzeugnissen

22.974

-1,1

22.774

-0,8

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

21.035

-3,7

20.987

-3,9

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

13.792

-0,3

13.782

-0,1

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

15.088

1,0

14.882

0,4

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

11.787

6,7

11.786

6,9

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

8.610

-0,2

8.589

-0,2

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

8.902

-3,0

8.922

-2,9

Metallerzeugung und -bearbeitung

8.414

-4,7

8.468

-4,3

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

7.897

0,0

7.813

-1,2

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

6.303

-4,4

6.300

-2,8

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

5.831

-5,6

5.845

-4,7

Getränkeherstellung

5.598

3,2

5.565

3,0

Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

259.693

-1,7

259.308

-1,6

   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

296

-5,1

294

-3,9

   Verarbeitendes Gewerbe 

259.397

-1,7

259.014

-1,6

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