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Fast 39.000 Auspendelnde nach Luxemburg

Gut 1,3 Millionen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer wohnen nicht an ihrem Arbeitsort, pendeln also. Rund 832.700 Personen arbeiten in der Verbandsgemeinde, verbandsfreien Gemeinde oder kreisfreien Stadt, in der sie wohnen. Gegenüber 2021 hat sich die Zahl der Auspendelnden um 49.200 Personen bzw. 3,8 Prozent erhöht (Deutschland: plus 1,8 Prozent); davon ist in Rheinland-Pfalz allerdings ein großer Teil auf die Auspendelnden nach Luxemburg zurückzuführen, die für 2022 erstmals in der Pendlerrechnung nachgewiesen werden.

Im Jahr 2022 pendelten allein 90.983 Personen in die Landeshauptstadt Mainz. Der größte Pendlerstrom kommt über die Landesgrenze aus Wiesbaden (11.727 Personen). Da sogar noch mehr Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer von Mainz nach Wiesbaden pendeln (12.376), gehört die Pendelachse Mainz-Wiesbaden zu den 15 stärksten Pendelachsen im gesamten Bundesgebiet.

Die drei größten Städte des Landes – Mainz, Ludwigshafen und Koblenz – vereinen gut ein Fünftel aller Einpendelnden auf sich. Lediglich 33 der 170 Verwaltungseinheiten in Rheinland-Pfalz verzeichneten 2022 mehr Ein- als Auspendelnde, darunter 27 Städte. Die höchsten Einpendelüberschüsse hatten die kreisfreien Städte Koblenz (44.823), Ludwigshafen (38.766) und Mainz (35.209). Der größte Auspendelüberschuss zeigte sich in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz (12.602).

Die Einpendelquote ist der Anteil der Einpendelnden an allen Personen, die in der Verwaltungseinheit arbeiten. Die höchste Einpendelquote hatte 2022 die Stadt Wörth am Rhein (83 Prozent), gefolgt von der Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich (78 Prozent). Die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland (30 Prozent) sowie Bitburger Land und Zell (Mosel) wiesen mit jeweils 34 Prozent die niedrigsten Einpendelquoten auf. Die höchsten Auspendelquoten verzeichneten die Verbandsgemeinden Bad Kreuznach (85 Prozent) und Zweibrücken-Land (84 Prozent); die niedrigsten Auspendelquoten gab es in der kreisfreien Stadt Kaiserslautern (36 Prozent) und sowie in Pirmasens und Koblenz (jeweils 39 Prozent). Die Auspendelquote ist der Anteil der Auspendelnden an allen Personen, die in der Verwaltungseinheit wohnen und innerhalb oder außerhalb der Verwaltungseinheit arbeiten.

In der Pendlerrechnung 2022 sind erstmals auch die Auspendelnden nach Luxemburg enthalten. Insgesamt pendelten 38.740 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer dorthin. Der größte Pendelndenstrom kam dabei aus Trier (8.940 Pendelnde). Gleichzeitig hatten 8.007 Personen mit ausländischem Wohnsitz ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Der größte Strom an Einpendlerinnen und Einpendlern mit einem Wohnsitz im Ausland geht von Frankreich nach Wörth am Rhein (1.042 Personen).

Der Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) der Statistischen Ämter der Länder stellt die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Interessierte können hier Pendlerverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abrufen.

Die Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Länder, die – anlässlich des heutigen Welttages der Stadtentwicklung – Ergebnisse zu den Pendelnden für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt. Für Rheinland-Pfalz sowie für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen werden aufgrund der kleinteiligen Gebietsstruktur Ergebnisse für Gemeindeverbände nachgewiesen. Die Pendlerrechnung basiert auf Auswertungen von Angaben zum Wohn- und Arbeitsort und stellt daher erwerbsbedingte „potenzielle“ Mobilitätsströme dar. Aus den Ergebnissen können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob und wenn ja wie häufig die Personen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort pendeln bzw. wie oft sie im Homeoffice arbeiten.
Die Daten stammen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit und der Personalstandstatistik des Bundes und der Länder zum Stichtag 30. Juni 2022 sowie aus dem Mikrozensus bzw. der Arbeitskräfteerhebung (Jahresdurchschnittsergebnisse). Erstmals enthalten sind für Rheinland-Pfalz Auspendelnde nach Luxemburg; Auspendler ins übrigen Ausland werden nicht erfasst.
Die Ergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Ziele und Methodik nicht direkt mit den Ergebnissen zu den Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung der Länder sowie aus dem Mikrozensus vergleichbar.
Neben dem Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) stehen alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung (Link). Weitere Informationen zur Methodik enthält der Qualitätsbericht.

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

Ringdiagramm: Einpendelnde nach Mainz 2022 nach WohnortKarte: Auspendelnde nach Luxemburg 2022 nach Wohnort

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