In der Summe überstieg die Zahl der Sterbefälle die der im Jahresverlauf Geborenen um annähernd 17.600. Das Geburtendefizit stieg damit gegenüber dem Jahr 2023 um rund 800 auf den bislang höchsten Wert seit Landesgründung.
Regionale Unterschiede
In allen kreisfreien Städten und Landkreisen, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Mainz, starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden. In Mainz ergibt sich mit einem Geburtenüberschuss von zwei Personen ein fast ausgeglichener Saldo der sogenannten natürlichen Bevölkerungsbewegungen. Das gemessen an der Kopfzahl höchste Geburtendefizit war, wie bereits im Vorjahr, im Landkreis Mayen-Koblenz zu verzeichnen. Dort überstieg die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Geborenen um insgesamt 1.001.
Bezogen auf je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner starben im Jahresverlauf 2024 landesweit 4,3 Personen mehr als geboren wurden (Vorjahr: 4,0). In den kreisfreien Städten fällt dieser relative Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung mit minus 2,8 angesichts einer günstigeren Altersstruktur deutlich geringer aus als in den Landkreisen (minus 4,8 Personen je 1.000 Einwohner). Für die Landeshauptstadt Mainz und die kreisfreie Stadt Ludwigshafen ergeben sich annähernd ausgeglichene relative natürliche Bevölkerungssalden von leicht über 0,0 bzw. minus 0,6 Personen je 1.000 Einwohner. Hingegen zeigen sich insbesondere in den kreisfreien Städten Pirmasens (minus 9,2), Zweibrücken (minus 6,7) und Neustadt an der Weinstraße (minus 6,6) sowie in den Landkreisen Vulkaneifel (minus 8,1), Südwestpfalz (minus 7,6) und Birkenfeld (minus 6,8) im Regionalvergleich jeweils die höchsten relativen Geburtendefizite.
Eheschließungen
Insgesamt fast 17.700 Paare gingen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 den Bund fürs Leben ein, das waren rund 1.000 weniger als im Jahr zuvor (minus 5,1 Prozent). Damit sank auch die Zahl derjenigen, die sich trauten, auf einen historischen Tiefstwert. Zu den frisch Vermählten zählten auch 894 Personen, die eine gleichgeschlechtliche Ehe eingingen (2023: 876).
Bevölkerungsentwicklung insgesamt
Der negative Saldo aus Geburten und Sterbefällen wird durch einen positiven Wanderungssaldo und sonstige in der Fortschreibung des Jahres 2024 zu berücksichtigende bestandsrelevante Korrekturen mehr als ausgeglichen. Insgesamt wuchs die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr um rund 4.400 auf den seit der Landesgründung höchsten Wert von 4.129.569. Diese Zahl stammt aus der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Der Bevölkerungszuwachs entspricht volumenmäßig in etwa der Einwohnerzahl der Städte Rennerod im Westerwald, Wachenheim an der Weinstraße oder der ebenfalls an der Weinstraße verorteten pfälzischen Gemeinde Maikammer.
Methodische Hinweise
Die Statistischen Ämter der Länder erhalten Angaben zu den Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen monatlich von den Standesämtern. Sie bereiten die Geburten und Sterbefälle wohnortbezogen, die Eheschließungen hingegen ereignisortbezogen auf.
Autor: Gerd Reh (Abteilung Bevölkerung, Zensus, Gesellschaft, Bildung)