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Höchstes Geburtendefizit seit der Landesgründung – dennoch lebten nie mehr Menschen in Rheinland-Pfalz

Im Jahr 2024 wurden rund 33.600 rheinland-pfälzische Kinder geboren, fast 51.200 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer starben. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag die Zahl der Sterbefälle im Vorjahresvergleich auf unverändertem Niveau; im Jahr zuvor waren rund 51.300 Sterbefälle registriert worden. Die Zahl der Neugeborenen sank demgegenüber erneut deutlich (minus 887 bzw. minus 2,6 Prozent).

In der Summe überstieg die Zahl der Sterbefälle die der im Jahresverlauf Geborenen um annähernd 17.600. Das Geburtendefizit stieg damit gegenüber dem Jahr 2023 um rund 800 auf den bislang höchsten Wert seit Landesgründung.

Regionale Unterschiede

In allen kreisfreien Städten und Landkreisen, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Mainz, starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden. In Mainz ergibt sich mit einem Geburtenüberschuss von zwei Personen ein fast ausgeglichener Saldo der sogenannten natürlichen Bevölkerungsbewegungen. Das gemessen an der Kopfzahl höchste Geburtendefizit war, wie bereits im Vorjahr, im Landkreis Mayen-Koblenz zu verzeichnen. Dort überstieg die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Geborenen um insgesamt 1.001.

Bezogen auf je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner starben im Jahresverlauf 2024 landesweit 4,3 Personen mehr als geboren wurden (Vorjahr: 4,0). In den kreisfreien Städten fällt dieser relative Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung mit minus 2,8 angesichts einer günstigeren Altersstruktur deutlich geringer aus als in den Landkreisen (minus 4,8 Personen je 1.000 Einwohner). Für die Landeshauptstadt Mainz und die kreisfreie Stadt Ludwigshafen ergeben sich annähernd ausgeglichene relative natürliche Bevölkerungssalden von leicht über 0,0 bzw. minus 0,6 Personen je 1.000 Einwohner. Hingegen zeigen sich insbesondere in den kreisfreien Städten Pirmasens (minus 9,2), Zweibrücken (minus 6,7) und Neustadt an der Weinstraße (minus 6,6) sowie in den Landkreisen Vulkaneifel (minus 8,1), Südwestpfalz (minus 7,6) und Birkenfeld (minus 6,8) im Regionalvergleich jeweils die höchsten relativen Geburtendefizite.

Eheschließungen

Insgesamt fast 17.700 Paare gingen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 den Bund fürs Leben ein, das waren rund 1.000 weniger als im Jahr zuvor (minus 5,1 Prozent). Damit sank auch die Zahl derjenigen, die sich trauten, auf einen historischen Tiefstwert. Zu den frisch Vermählten zählten auch 894 Personen, die eine gleichgeschlechtliche Ehe eingingen (2023: 876).

 Bevölkerungsentwicklung insgesamt

Der negative Saldo aus Geburten und Sterbefällen wird durch einen positiven Wanderungssaldo und sonstige in der Fortschreibung des Jahres 2024 zu berücksichtigende bestandsrelevante Korrekturen mehr als ausgeglichen. Insgesamt wuchs die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr um rund 4.400 auf den seit der Landesgründung höchsten Wert von 4.129.569. Diese Zahl stammt aus der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Der Bevölkerungszuwachs entspricht volumenmäßig in etwa der Einwohnerzahl der Städte Rennerod im Westerwald, Wachenheim an der Weinstraße oder der ebenfalls an der Weinstraße verorteten pfälzischen Gemeinde Maikammer.

Methodische Hinweise

Die Statistischen Ämter der Länder erhalten Angaben zu den Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen monatlich von den Standesämtern. Sie bereiten die Geburten und Sterbefälle wohnortbezogen, die Eheschließungen hingegen ereignisortbezogen auf.

Autor: Gerd Reh (Abteilung Bevölkerung, Zensus, Gesellschaft, Bildung)

Geborene und Gestorbene 1950–2024

in 1.000

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Überschuss der Geborenen (+) bzw. Gestorbenen (-) 2024 in den kreisfreien Städten

je 1.000 Einwohner/-innen¹

1 Bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerung im Jahr 2024.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Überschuss der Geborenen (+) bzw. Gestorbenen (-) 2024 in den Landkreisen

je 1.000 Einwohner/-innen¹

1 Bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerung im Jahr 2024.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geborene, Gestorbene und Eheschließungen) 2024

VerwaltungsbezirkLebendgeborene

Lebendgeborene
je 1 000
Einwohner/
-innen1

Gestorbene

Gestorbene je 1 000
Einwohner/
-innen1

Saldo der natürlichen Bevölkerungs-bewegung (NBB-Saldo)2

NBB-Saldo je
1 000
Einwohner/
-innen1

Eheschließungen

Kreisfreie Städte

Frankenthal (Pfalz)

421

8,7 

656

13,6 

-235 

-4,9 

139 

Kaiserslautern

963

9,6 

1.279

12,7 

-316 

-3,1 

289 

Koblenz

933

8,2 

1.442

12,7 

-509 

-4,5 

575 

Landau i. d. Pfalz

411

8,5 

554

11,5 

-143 

-3,0 

228 

Ludwigshafen a. Rh.

1.789

10,1 

1.903

10,8 

-114 

-0,6 

364 

Mainz

2.005

8,9 

2.003

8,9 

0,0 

731 

Neustadt a. d. Weinstr.

418

7,9 

768

14,5 

-350 

-6,6 

276 

Pirmasens

333

8,4 

696

17,5 

-363 

-9,2 

139 

Speyer

427

8,6 

658

13,2 

-231 

-4,6 

375 

Trier

869

8,3 

1.193

11,5 

-324 

-3,1 

572 

Worms

746

8,6 

968

11,2 

-222 

-2,6 

262 

Zweibrücken

259

7,8 

482

14,5 

-223 

-6,7 

262 

Landkreise

Ahrweiler

992

7,7 

1.613

12,5 

-621 

-4,8 

644 

Altenkirchen (Ww.)

1.037

7,8 

1.718

13,0 

-681 

-5,2 

466 

Alzey-Worms

1.067

8,1 

1.489

11,4 

-422 

-3,2 

654 

Bad Dürkheim

966

7,2 

1.726

12,9 

-760 

-5,7 

785 

Bad Kreuznach

1.222

7,4 

2.153

13,1 

-931 

-5,7 

652 

Bernkastel-Wittlich

893

7,9 

1 449

12,8 

-556 

-4,9 

576 

Birkenfeld

681

8,2 

1.246

15,1 

-565 

-6,8 

309 

Cochem-Zell

462

7,5 

877

14,2 

-415 

-6,7 

356 

Donnersbergkreis

549

7,3 

985

13,2 

-436 

-5,8 

351 

Eifelkreis Bitburg-Prüm

844

8,4 

1.190

11,9 

-346 

-3,5 

490 

Germersheim

1.081

8,2 

1.432

10,9 

-351 

-2,7 

465 

Kaiserslautern

1.171

11,0 

1.341

12,6 

-170 

-1,6 

496 

Kusel

586

8,4 

1.036

14,9 

-450 

-6,5 

272 

Mainz-Bingen

1.630

7,9 

2.302

11,2 

-672 

-3,3 

1.021 

Mayen-Koblenz

1.745

8,0 

2.746

12,7 

-1.001 

-4,6 

941 

Neuwied

1.567

8,3 

2.448

13,0 

-881 

-4,7 

828 

Rhein-Hunsrück-Kreis

793

7,4 

1.363

12,8 

-570 

-5,3 

474 

Rhein-Lahn-Kreis

922

7,4 

1.653

13,2 

-731 

-5,8 

581 

Rhein-Pfalz-Kreis

1.264

8,1 

1.889

12,1 

-625 

-4,0 

611 

Südliche Weinstraße

800

7,1 

1.389

12,3 

-589 

-5,2 

556 

Südwestpfalz

688

7,6 

1.373

15,2 

-685 

-7,6 

357 

Trier-Saarburg

1.056

7,1 

1.707

11,5 

-651 

-4,4 

584 

Vulkaneifel

412

6,9 

892 

15,0 

-480 

-8,1 

247 

Westerwaldkreis

1.604

7,7 

2.538

12,2 

-934 

-4,5 

748 

Rheinland-Pfalz

33.606

8,1 

51.157

12,4 

-17.551 

-4,3 

17.676 

Kreisfreie Städte

9.574

8,9 

1.602

11,7 

-3.028 

-2,8 

4.212 

Landkreise

24.032

7,9 

38.555

12,6 

-14.523 

-4,8 

13.464 

1 Bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerung in 2024.
2 Überschuss der Geborenen (+) bzw. Gestorbenen (-).

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