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Weniger Nachwuchs im Kontext der Digitalisierung: Rückgang der Einschreibungen in Informatik

Im Wintersemester 2023/24 schrieben sich nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems rund 1.100 junge Menschen in das erste Hochschulsemester eines Informatikstudiengangs an einer rheinland-pfälzischen Hochschule ein. Obwohl vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierungsanforderungen in der Wirtschaft und öffentlichen Verwaltung Informatikerinnen und Informatiker als Fachkräfte benötigt werden, war das die niedrigste Zahl der vergangenen zehn Jahre.

Insbesondere für Frauen ist ein Studium im Studienbereich Informatik nicht ausreichend attraktiv: Nur jede 27. Studienanfängerin entschied sich für ein Informatikstudium; bei Männern war es jeder achte. Obwohl der Frauenanteil bei den Neueinschreibungen in den vergangenen zehn Jahren leicht zunahm, lag er 2023/24 bei nur 26 Prozent (2013/14: 21 Prozent).

Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger leicht gestiegen

Im Wintersemester 2023/24 schrieben sich rund 13.900 junge Menschen erstmalig an einer der 23 rheinland-pfälzischen Hochschulen ein. Das waren rund 220 Immatrikulationen mehr als im Wintersemester 2022/23 (plus 1,6 Prozent). Zuwächse verzeichneten unter anderem die beiden neu gegründeten Universitäten. Im Rahmen der Hochschulstrukturreform schlossen sich Anfang 2023 der Standort Landau der Universität Koblenz-Landau und die Technische Universität Kaiserslautern zur Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, kurz RPTU, zusammen. Der Standort in Koblenz wurde zu einer eigenständigen Universität umgewandelt. Sowohl an der Universität Koblenz (plus 160) als auch am RPTU-Standort Landau (plus 25) stiegen die Studienanfängerzahlen gegenüber dem Vorjahr; am Sitz in Kaiserslautern stagnierten sie weitestgehend.

Niedrigste Studierendenzahl seit 2009

Die Zahl der Studierenden sank gegenüber dem Wintersemester 2022/23 um 4,2 Prozent. Mit 112.000 Studierenden an rheinland-pfälzischen Hochschulen wurde die niedrigste Zahl seit dem Wintersemester 2009/10 verzeichnet. Die negative Entwicklung der Studierendenzahl begründet sich unter anderem in der demografischen Entwicklung, nachgelagerten Effekten der Corona-Maßnahmen und der Abwanderung von Studienberechtigten in andere Bundesländer.

Die Hochschuldaten stammen aus den Schnellmeldungen zur Studierendenstatistik. Im Rahmen dieser Meldungen werden Eckdaten von den Hochschulen vorab als vorläufige Zahlen an das Statistische Landesamt geliefert. Als Studienanfänger/-innen wurden Studierende im ersten Hochschulsemester gezählt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Säulendiagramm: Studierende und Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den Wintersemestern 2013/14 bis 2023/24Balkendiagramm: Veränderung der Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger im ersten Hochschulsemester im Wintersemester 2023/24 gegenüber 2022/23 nach HochschulenSäulen-/Ringdiagramm: Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Studienbereich Informatik in den Wintersemestern 2013/14 bis 2023/24 nach Geschlecht

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