Die Abnahme der Zahl der eingeschulten Kinder begründet sich unter anderem durch die demografische Entwicklung, den Rückgang der Zuwanderung von Schutz- und Asylsuchenden sowie durch Fortzüge, unter anderem von vormals aus dem Ausland Zugewanderten in ihre Herkunftsländer. Aufgrund dessen sank die Zahl der Fünf- bis Sechsjährigen in der rheinland-pfälzischen Bevölkerung zwischen Ende 2024 und 2023 um knapp 1.000 Kinder.
Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund auf Vorjahresniveau
Rund 30 Prozent der eingeschulten Kinder hatten im aktuellen Schuljahr einen Migrationshintergrund. Dies entspricht dem Vorjahresniveau. Am häufigsten stammten nicht deutsche Kinder aus Syrien (rund 1.000), der Ukraine (760), Rumänien (540), Afghanistan (320) und Bulgarien (280). Gegenüber dem Vorjahr fällt auf, dass insbesondere die Zahl der eingeschulten Kinder aus Bulgarien stark rückläufig ist (minus 25 Prozent). Möglicherweise ist dies auf eine verstärkte Rückwanderung von Bürgerinnen und Bürgern mit bulgarischer Staatsangehörigkeit in ihr Heimatland zurückzuführen. In Rheinland-Pfalz wurden zwischen Januar und August 2025 deutlich mehr Fortzüge nach Bulgarien (2.800) als Zuzüge aus Bulgarien (2.000) melderechtlich erfasst.
Unterschiedliche Entwicklung an Grund-, Förder- und Freien Waldorfschulen
Schulpflichtige Kinder haben alternativ zum Besuch einer Grundschule auch die Möglichkeit, die Primarstufe an einer Freien Waldorfschule oder bei sonderpädagogischem Förderbedarf an einer Förderschule zu absolvieren. Von den im laufenden Schuljahr eingeschulten Kindern begannen rund 96 Prozent ihre Schulzeit an einer Grundschule, drei Prozent an einer Förderschule und ein Prozent an einer Freien Waldorfschule.
Während die Zahl der Einschulungen an Grundschulen gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent abnahm, sank sie an Förderschulen um 13 Prozent. Der Grund hierfür ist im Wesentlichen die neue Schulordnung für den inklusiven Unterricht an öffentlichen Schulen. Zur Stärkung der gleichberechtigten Teilhabe sieht die Schulordnung vor, dass Kinder mit Auffälligkeiten im Lernverhalten zunächst an einer Regelschule eingeschult werden und erst in späteren Klassenstufen bei Bedarf bzw. einer Feststellung des Förderschwerpunkts Lernen auf eine Förderschule wechseln können.
Methodische Hinweise
Die schulischen Daten basieren auf vorläufigen Ergebnissen der Statistik der allgemeinbildenden Schulen. Endgültige regionalisierte Ergebnisse liegen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2026 vor. Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung stammen aus der Wanderungsstatistik und der Bevölkerungsfortschreibung.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)