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Zuwachs der Weiterbildungsaktivitäten in der geförderten Erwachsenenbildung

Im Jahr 2022 meldeten die öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter, zu denen insbesondere die Volkshochschulen zählen, rund 330.000 Teilnehmende in der geförderten Erwachsenenbildung. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das gut 130.000 Teilnehmende bzw. 65 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Der Zuwachs ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass nach den Einschränkungen durch Maßnahmen im Kontext der Coronapandemie mehr Bürgerinnen und Bürger wieder Weiterbildungsaktivitäten aufnahmen. Zudem wurde das Angebot virtuellen Lernens ausgebaut. Dennoch konnte die Zahl der Teilnehmenden vor der Coronapandemie noch nicht erreicht werden: Zwischen 2019 und 2022 sank sie um 213.000 Personen.

Neben der zunehmenden Zahl der Teilnehmenden meldeten die Einrichtungen der Erwachsenenbildung auch steigende Stundenzahlen geförderter Weiterbildungsmaßnahmen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der angebotenen Stunden um 46 Prozent bzw. 198.000. Insbesondere Kurse zum Erlernen von Sprachen sowie zu Themen der Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung verzeichneten einen deutlichen Stundenzuwachs. So wuchs die Zahl der Weiterbildungsstunden in der geförderten Sprachbildung um 92.000 (plus 55 Prozent) und im Sachgebiet „Gesundheit, Hauswirtschaft, Ernährung“ um 56.000 (plus 90 Prozent). Rückläufig war hingegen der Stundenumfang in Kursen zum Nachholen von Schulabschlüssen (minus 23 Prozent).

Leichte Erholung der Gasthörerzahlen an Hochschulen

Neben dem Besuch eines Kurses an einer Volkshochschule oder bei einem anderen öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter besteht auch die Möglichkeit, an einer Hochschule als Gasthörerin oder Gasthörer tertiäre Bildungsangebote im Kontext des lebenslangen Lernens wahrzunehmen. Im Wintersemester 2022/23 hatten 310 Personen den Status eines Gasthörers bzw. einer Gasthörerin. Obwohl damit auch in diesem Bereich nicht das Niveau von 2019 – also vor dem Ausbruch der Coronapandemie – erreicht werden konnte, stieg die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent.

Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Onlinestunden wurden gemeinsam mit Präsenzstunden erfasst.
Die statische Erfassung der Gasthörerinnen und Gasthörer erfolgt unmittelbar durch das Statistische Landesamt einmal jährlich an den rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Säulen-/Liniendiagramm: Teilnehmende in Weiterbildungsmaßnahmen nach Geschlecht und Weiterbildungsstunden 2012 bis 2022Balkendiagramm: Weiterbildungsstunden 2022 und 2021 nach SachgebietenSäulendiagramm: Gasthörerinnen und Gasthörer an rheinland-pfälzischen Hochschulen in den Wintersemestern 2012/13 bis 2022/23 nach Altersgruppen

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