Die Getreidebestände sind im Allgemeinen gut durch den milden Winter gekommen. Trotz des trockenen Frühjahrs mit moderaten Temperaturen und einer kurzen Hitzewelle Ende Juli/Anfang August blieben größere Trockenschäden aus. Die benötigten Niederschläge fielen rechtzeitig, um Ernteausfällen aufgrund von Trockenheit entgegenzuwirken. Eine längere Niederschlagsperiode im Juli verzögerte die Getreideernte. In der daran anschließenden Schönwetterperiode konnte die Getreide- und Rapsernte abgeschlossen werden.
Getreide wurde 2025 nach vorläufigen Ergebnissen auf 208.700 Hektar angebaut, was einer Flächenzunahme um rund drei Prozent im Vergleich zur Vorjahresfläche entspricht. Die wichtigste Getreideart ist Winterweizen, der auf 99.000 Hektar wuchs (plus 8,7 Prozent). Der Hektarertrag ist mit 7,7 Tonnen voraussichtlich gut sechs Prozent höher als der sechsjährige Durchschnitt 2019 bis 2024 von 7,3 Tonnen. Die erwartete Erntemenge liegt bei 765.000 Tonnen. Damit entfällt etwas mehr als die Hälfte der Getreideernte auf Winterweizen.
Wintergerste verzeichnet mit 45.000 Hektar im Vergleich zum Vorjahr eine Ausdehnung der Anbaufläche um knapp ein Prozent. Damit ist sie die zweitwichtigste Fruchtart auf dem Ackerland. Der durchschnittliche Ertrag von Wintergerste beträgt – nach 6,5 Tonnen im Vorjahr – 7,6 Tonnen je Hektar und wird das langjährige Mittel um etwa sieben Prozent übertreffen. Die für Wintergerste geschätzte Erntemenge beläuft sich auf 340.300 Tonnen. Das entspricht einem Zuwachs um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertrifft den Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024 um 15 Prozent. Der Anbauumfang der Sommergerste, die vor allem für die Malzherstellung angebaut wird, ist um gut acht Prozent auf 27.700 Hektar zurückgegangen. Das Ertragsniveau liegt mit sechs Tonnen je Hektar elf Prozent über dem mehrjährigen Mittel. Es wird eine Gesamterntemenge von rund 167.000 Tonnen erwartet (minus 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Die Anbaufläche von Winterraps wurde in diesem Jahr auf 43.700 Hektar (plus 2,8 Prozent) ausgeweitet. Der Hektarertrag liegt mit 4,3 Tonnen knapp 15 Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt von 3,8 Tonnen (plus neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Erntemenge (189.000 Tonnen) wird den langjährigen Durchschnittswert nach den aktuell vorliegenden Zahlen um fast 29 Prozent übertreffen.
Hinweis: Ertragsermittlungen von Futterpflanzen wie Silomais oder Grünland erfolgen erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus der Bodennutzungshaupterhebung und der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung. Bei der Besonderen Ernteermittlung wurden bisher 283 der 470 ausgewählten Getreide- und Winterrapsfelder ausgewertet. Da noch nicht alle Proben ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet; Veränderungen sind möglich.
Autoren: Alexander Seifert und Tina Lortz-Schremb (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)