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Leichter Anstieg der Reallöhne im zweiten Quartal 2025

In Rheinland-Pfalz erhöhten sich im zweiten Quartal 2025 die Reallöhne, d. h. die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 1,1 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems entwickelten sich die Reallöhne damit wieder positiv. Im ersten Quartal 2025 wurde ein Reallohnverlust von minus 0,8 Prozent im Vergleich zu Januar bis März 2024 errechnet.

Entwicklung der Nominallöhne

Die Nominallöhne, also die tatsächlich gezahlten Löhne und Gehälter, waren im zweiten Quartal 2025 um 2,9 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Sie stiegen damit stärker an als die Verbraucherpreise, die im selben Zeitraum um 1,8 Prozent zunahmen. Daraus resultierte ein Reallohnzuwachs von 1,1 Prozent.

Die im Vergleich zu den Vorjahresquartalen moderate Zunahme der Nominallöhne dürfte unter anderem auf den Wegfall der Inflationsausgleichsprämie zurückzuführen sein. Bei der Inflationsausgleichsprämie handelte es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die diese im Zeitraum vom 26. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2024 ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei bis zu einer Höhe von 3.000 Euro gewähren konnten. Die Inflationsausgleichsprämie wird in der Verdienststatistik als Bestandteil des Gesamtbruttoentgelts miterfasst. 

Höhere Nominallöhne in den meisten Wirtschaftsabschnitten

Im zweiten Quartal 2025 erhöhten sich die Nominallöhne im Dienstleistungsbereich um drei Prozent. Überdurchschnittliche Nominallohnsteigerungen gab es dabei im Wirtschaftsabschnitt „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (plus 9,8 Prozent). Einen Nominallohnverlust wies der Wirtschaftsabschnitt „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ auf (minus 2,3 Prozent). Im Produzierenden Gewerbe betrug der Lohnzuwachs für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2,9 Prozent. Innerhalb des Produzierenden Gewerbes verzeichnete der Wirtschaftsabschnitt „Verarbeitendes Gewerbe“ die höchsten Zuwächse der nominalen Verdienste (plus 3,8 Prozent). Ein Rückgang wurde für den Bereich „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“ errechnet (minus 0,7 Prozent).

Teilzeitbeschäftigte mit höchstem Nominallohnzuwachs

Betrachtet man die Beschäftigten nach ihrem Beschäftigungsumfang, wiesen Teilzeitbeschäftigte mit 3,2 Prozent im zweiten Quartal 2025 den stärksten Nominallohnanstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Mit einem Plus von drei Prozent stiegen die Verdienste der Beschäftigten in Vollzeit ebenfalls deutlich. Für geringfügig Beschäftigte wurde ein Anstieg der Nominallöhne um 0,2 Prozent errechnet.

Methodische Hinweise

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab. Der Reallohnindex setzt den Nominallohnindex und den Verbraucherpreisindex ins Verhältnis, um die Veränderung der Verdienste mit der Preisentwicklung zu vergleichen. Er gibt somit Aufschluss über die Kaufkraft der Beschäftigten. Der Reallohnindex nimmt zu, wenn die Verdienste stärker steigen als die Preise.

Datenquelle der Verdienstindizes ist seit dem Jahr 2022 die Verdiensterhebung (VE). In der VE werden mit Hilfe einer geschichteten Stichprobe Angaben zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben. In Rheinland-Pfalz werden hierzu rund 3.400 Betriebe befragt. Die VE löste die Vierteljährliche Verdiensterhebung (VVE) ab. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte der bisherigen und der neuen Verdiensterhebung sind die Daten ab dem Jahr 2022 nur eingeschränkt mit den früheren Jahren vergleichbar.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

Nominallohnindex, Verbraucherpreisindex und Reallohnindex in Rheinland-Pfalz nach Quartalen

Veränderung zum Vorjahresquartal in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Nominallohnindex Q2/2025 nach Wirtschaftsabschnitten

Veränderung zum Vorjahresquartal in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

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