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Zahl der Promovierenden in der Medizin und Zahnmedizin deutlich gestiegen

Im Jahr 2024 arbeiteten in Rheinland-Pfalz knapp 8.500 Akademikerinnen und Akademiker an ihrer Doktorarbeit, darunter knapp 1.500 in der Allgemeinmedizin und 300 in der Zahnmedizin. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die Zahl der promovierenden Ärztinnen und Ärzte sowie der Zahnärztinnen und -ärzte seit 2019 um 136 Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs die Gesamtzahl der Promovierenden um 21 Prozent.

Die meisten Akademikerinnen und Akademiker meldeten ihre Promotion in der Fächergruppe „Mathematik, Naturwissenschaften“ (2.600) an, gefolgt von „Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften“ (1.800) und „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ (1.600). Auf das konkrete Studienfach bezogen wurde am häufigsten in der Allgemeinmedizin, Biologie, Chemie und Physik promoviert. Obwohl der Frauen- und Männeranteil unter den Promovierenden insgesamt mit jeweils 50 Prozent ausgewogen war, bestanden nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in einzelnen Promotionsfächern: Beispielsweise lag der Frauenanteil in der Psychologie bei 74 Prozent, während im Maschinenbau (19 Prozent) und in der Informatik (21 Prozent) nur jede fünfte promovierende Person weiblich war.

Weniger als die Hälfte der Promovierenden an einer Hochschule beschäftigt

Die Rahmenbedingungen für Doktorandinnen und Doktoranden sind häufig sehr unterschiedlich. Nicht alle Akademikerinnen und Akademiker haben die Möglichkeit, eine Doktorarbeit im Rahmen einer Anstellung an einer Hochschule zu erstellen: Nur 42 Prozent der Promovierenden waren 2024 an einer Hochschule beschäftigt. Dabei bestanden deutliche Unterschiede zwischen den Fachbereichen. Während insbesondere in MINT-Fächern, also der Mathematik sowie den Natur- und Ingenieurwissenschaften, mit 57 Prozent mehr als die Hälfte der Doktorandinnen und Doktoranden ein Beschäftigungsverhältnis an der Hochschule hatten, waren es in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften (14 Prozent), der Kunst (26 Prozent) und den Geisteswissenschaften (32 Prozent) deutlich weniger.

In Rheinland-Pfalz haben acht wissenschaftliche Hochschulen das Promotionsrecht. Die meisten Promovierenden waren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (5.000) angemeldet, gefolgt von der RPTU Kaiserslautern-Landau (1.800). Im Rahmen der Promotion wird der akademische Grad eines Doktortitels in einer bestimmten Fächergruppe verliehen. Durch den Nachweis besonderer wissenschaftlicher Fähigkeiten gilt der Titel in Deutschland als höchster akademischer Grad. Die Promotion wird über eine Monografie oder kumulativ über mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie eine Prüfung (Rigorosum) oder eine mündliche Verteidigung der Arbeit (Disputation) abgeschlossen. Voraussetzung für die Anmeldung als Doktorandin bzw. Doktorand ist in der Regel ein abgeschlossenes Masterstudium, das Staatsexamen oder ein universitäres Magister- bzw. Diplomstudium.

Methodische Hinweise

Die Zahlen stammen aus der Promovierendenstatistik. Gemeldet werden nur Promovierende mit schriftlicher Betreuungszusage nach § 34 des Landeshochschulgesetzes. 

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Promovierende in den Berichtsjahren 2019–2024 nach Fächergruppen

1 Einschließlich Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Promovierende 2024 nach den zehn häufigsten Fächern und Geschlecht

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Promovierende 2024 nach Fächergruppen und Beschäftigung an einer Hochschule

1 Einschließlich Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Promovierende 2023 und 2024 nach Hochschulen

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

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