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Handwerk 2021: Weniger Beschäftigte trotz Umsatzplus

Das zulassungspflichtige Handwerk in Rheinland-Pfalz erzielte 2021 mehr Umsätze als im Vorjahr. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze 2021 um 0,8 Prozent über denen des Vorjahres (Deutschland: plus 1,7 Prozent). Die Beschäftigung nahm um 0,8 Prozent ab (Deutschland: minus 1,3 Prozent).

In fünf der sieben Handwerksgruppen legten die Umsätze zu. Die höchsten Steigerungen erzielte das Gesundheitsgewerbe (plus 5,8 Prozent), gefolgt von den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (plus 3,5 Prozent). Deutlich geringer fielen die Zuwächse mit 0,8 bzw. 0,6 Prozent im Kraftfahrzeuggewerbe sowie im Lebensmittelgewerbe aus. Die Entwicklung im Baugewerbe verlief uneinheitlich: Während das Ausbaugewerbe 2,8 Prozent mehr Umsätze erzielte, schloss das Bauhauptgewerbe mit einem Minus von 4,1 Prozent. Die Handwerke für den privaten Bedarf nahmen vier Prozent weniger Erlöse ein.

Die Beschäftigung im zulassungspflichtigen Handwerk reduzierte sich gegenüber 2020 um 0,8 Prozent. Lediglich das Ausbaugewerbe erhöhte die Zahl der Beschäftigten um 0,4 Prozent. Die höchsten Einbußen gab es bei den Handwerken für den privaten Bedarf (minus 5,4 Prozent). Im Lebensmittelgewerbe dezimierte sich die Beschäftigtenzahl um 2,3 Prozent; die Rückgänge im Kfz-Gewerbe bzw. bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf betrugen 1,3 bzw. 1,1 Prozent.

Zulassungspflichtiges Handwerk im 4. Quartal

Im vierten Quartal 2021 erwirtschaftete das zulassungspflichtige Handwerk 2,5 Prozent weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum 2020. Die höchsten Umsatzeinbußen gab es im Kraftfahrzeuggewerbe (minus 8,7 Prozent). Im Bauhauptgewerbe gingen die Erlöse um 3,9 Prozent und im Ausbaugewerbe um 0,8 Prozent zurück. Mehr Umsätze generierte das Lebensmittelgewerbe (plus 5,1 Prozent) sowie das Handwerk für den gewerblichen bzw. privaten Bedarf (plus 2,7 bzw. 1,5 Prozent). Die Beschäftigung erhöhte sich lediglich im Ausbaugewerbe (plus 0,4 Prozent); im Kraftfahrzeuggewerbe blieb sie auf dem Stand des Vorjahres. In den übrigen Gewerbezweigen reduzierte sich die Beschäftigtenzahl. Die Handwerke für den privaten Bedarf hatten mit 4,7 Prozent die höchsten Rückgänge. Der weitere Personalabbau bewegte sich in einem Korridor von minus 0,6 bis minus 0,2 Prozent.

Die vierteljährliche Handwerksberichterstattung dient der Konjunkturbeobachtung. Seit 2008 werden die Ergebnisse dieser Statistik vollständig aus der Auswertung vorhandener Daten der Finanz- und Arbeitsverwaltung erstellt. Daraus werden Messzahlen (Indizes) und Veränderungsraten errechnet. Absolute Zahlen sowie Regionalergebnisse liegen nicht vor. Die vorläufigen Jahresergebnisse 2021 basieren auf der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2020. Dadurch sind zwölf Gewerbezweige vom zulassungsfreien Handwerk in das zulassungspflichtige Handwerk gewechselt. Zusätzlich wurden in das zulassungsfreie Handwerk die beiden Gewerbezweige Holz- und Bautenschützer sowie Bestatter mit aufgenommen. Aufgrund der Veränderungen werden die Ergebnisse nach dem neuen Basisjahr 2020 dargestellt und die zeitliche Vergleichbarkeit der Insgesamt-Positionen mit früheren Ergebnissen ist eingeschränkt.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Balkendiagramm: Umsatz und Beschäftigte im zulassungspflichtigen Handwerk 2021 nach GewerbegruppenSäulendiagramm: Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk 2021 nach Quartalen

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