Acht von zehn Insassen verbüßen Freiheits- oder Jugendstrafe
Mehr als 2.400 Häftlinge (79 Prozent) verbüßten eine Freiheits- bzw. Jugendstrafe aufgrund einer rechtskräftigen Verurteilung oder befanden sich in einer anschließenden Sicherungsverwahrung. Gegen die restlichen rund 600 Personen war richterlich eine Untersuchungshaft bzw. eine sonstige freiheitsentziehende Maßnahme wie Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- oder Erzwingungshaft angeordnet worden.
Sechs von zehn Gefangenen sind vorbestraft
Bei knapp 1.200 bzw. 39 Prozent der insgesamt 3.100 Insassen handelte es sich um bislang noch nicht Vorbestrafte. Annähernd 1.900 Häftlinge bzw. 61 Prozent hatten hingegen bereits Vorstrafen aufzuweisen, insbesondere Jugend-, Geld- oder Freiheitsstrafen. Bei drei von zehn Gefangenen lag die voraussichtliche Vollzugsdauer bei bis zu einem Jahr, eine lebenslange Haftstrafe verbüßten 3,3 Prozent der Gefangenen.
Das Gros der Häftlinge sitzt wegen Vermögens- und Eigentumsdelikten bzw. Verbrechen ein, die sich gegen Personen richteten
Fast 900 bzw. 36 Prozent der insgesamt rund 2.400 verurteilten Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten wurden inhaftiert, weil sie ein Vermögens- oder Eigentumsdelikt begangenen hatten; dazu zählen unter anderem Raub, Diebstahl und Betrug. Annähernd 800 und damit fast ein Drittel (33 Prozent) der zu Freiheitsentzug verurteilten Straftäterinnen und -täter waren aufgrund eines Verbrechens inhaftiert, das sich unmittelbar gegen Personen richtete, beispielsweise wegen Körperverletzung, Sexual- und Tötungsdelikten. Rund 500 Personen bzw. 19 Prozent befanden sich wegen einer Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz in Haft.
Methodische Hinweise
Daten über die am 31. März eines Jahres einsitzenden Gefangenen erhält das Statistische Landesamt einmal jährlich von der Justizvollzugsverwaltung. Übermittelt werden demografische Merkmale wie beispielsweise Alter und Familienstand sowie kriminologische Merkmale wie Straftat, Art und Höhe der Strafe oder Vorstrafen der Inhaftierten.
Autorin: Britta Müller (Referat Soziales, Gesundheit, Rechtspflege)