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Hochschulen in Rheinland-Pfalz: 349 Millionen Euro Drittmittel im Jahr 2023

Die rheinland-pfälzischen Hochschulen haben im Jahr 2023 Einnahmen in Form von Drittmitteln in Höhe von insgesamt rund 349 Millionen Euro erhalten. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems waren das gut 16 Millionen Euro bzw. fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Drittmittel sind Einnahmen, die zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt eingeworben werden.

Auf den Bereich Mathematik und Naturwissenschaften entfielen Drittmittel in Höhe von rund 114 Millionen Euro und damit knapp ein Drittel der insgesamt im Land angeworbenen Gelder. Es folgt die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften, an die gut 70 Millionen Euro flossen. An dritter Stelle finden sich die Humanmedizin sowie die Gesundheitswissenschaften, die zusammen knapp 48 Millionen Euro vereinnahmten.

Universität Mainz mit größtem Drittmittelaufkommen im Land

Fast 85 Prozent des landesweiten Drittmittelvolumens entfiel im Jahr 2023 auf die wissenschaftlichen Hochschulen. Zusammen vereinnahmten diese knapp 297 Millionen Euro – ein Plus von rund 8,6 Millionen Euro bzw. drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus wurden knapp 53 Millionen Euro von Hochschulen für angewandte Wissenschaften eingeworben. In relativer Betrachtung fiel die Steigerung der Drittmitteleinnahmen dieser Gruppe mit einem Zuwachs von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (plus 7,8 Millionen Euro) stärker als der Landesdurchschnitt aus.

Unter den wissenschaftlichen Hochschulen verzeichnete die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz – die medizinische Fakultät nicht eingerechnet – mit fast 120 Millionen Euro den höchsten Drittmittelzufluss. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 19 Prozent. Die zweithöchsten Einnahmen verbuchte die Technische Universität Kaiserslautern-Landau mit gut 81 Millionen Euro (plus 2,4 Prozent); es folgen die Universitätsmedizin Mainz mit 64 Millionen Euro (minus 2,4 Prozent) sowie die Universität Trier mit knapp 17 Millionen Euro (plus 7,8 Prozent).

Unter den Hochschulen für angewandte Wissenschaften warben die Hochschule Trier (16 Millionen Euro; plus 1,9 Prozent), die Hochschule Kaiserslautern (8,7 Millionen Euro; plus 25,3 Prozent) sowie die Hochschule Koblenz (8,6 Millionen Euro; plus 8,0 Prozent) die meisten Drittmittel ein.

Relativ wenig Drittmittel je Professorin und Professor

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern werden in Rheinland-Pfalz seit Jahren unterdurchschnittlich Drittmittel je Professorin bzw. Professor eingenommen. Im Jahr 2023 lag diese Kennzahl bei knapp 156.000 Euro, während im bundesweiten Durchschnitt ein Wert von über 205.000 Euro festgestellt wurde.

Die Einnahmen je Professorin bzw. Professor bei wissenschaftlichen Hochschulen lagen bei fast 236.000 Euro. Den Höchstwert erreicht wie in den Vorjahren das Universitätsklinikum Mainz mit 474.000 Euro. Es folgen die Technische Universität Kaiserslautern-Landau mit 278.000 Euro sowie die Universität Mainz – ohne Klinikum gerechnet – mit gut 265.000 Euro je Professorin bzw. Professor.

Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften kamen zusammen auf durchschnittliche Drittmitteleinnahmen je Professorin bzw. Professor von knapp 55.000 Euro, wobei für die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz mit rund 166.000 Euro sowie für die Hochschule Trier mit fast 90.000 Euro die höchsten Beträge gemessen wurden.

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus der jährlichen Hochschulfinanzstatistik. Drittmittel sind Einnahmen, die zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden. Drittmittel, die außerhalb des Hochschulhaushaltes (beispielsweise an An-Instituten) eingeworben wurden, sind nicht berücksichtigt.

Eine detaillierte Drittmitteldefinition der Hochschulfinanzstatistik finden Sie hier.

Weitere Daten finden Sie im Statistischen Bericht „Hochschulfinanzen 2023“.

Autor: Markus Elz (Referat Öffentliche Finanzen)

Drittmitteleinnahmen der rheinland-pfäzischen Hochschulen 2003–2023

Millionen EUR

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Drittmitteleinnahmen der rheinland-pfäzischen Hochschulen 2023 nach Fächergruppen

Millionen EUR

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Drittmitteleinnahmen an wissenschaftlichen Hochschulen¹ je Professor/-in in Rheinland-Pfalz 2023

1.000 EUR

1 Universitäten und gleichgestellte Hochschulen
2 Ohne Universitätsmedizin

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Drittmitteleinnahmen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften je Professor/-in in Rheinland-Pfalz 2023

1.000 EUR

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Drittmitteleinnahmen je Professor/-in an Hochschulen 2023 nach Bundesländern

1.000 EUR

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Drittmitteleinnahmen rheinland-pfälzischer Hochschulen 2022 und 2023

Hochschule

2022
in EUR

2023
in EUR

Veränderung zum Vorjahr in %

2022 je Professor/-in in EUR

2023 je Professor/-in in EUR

Veränderung je Professor/-in zum Vorjahr in %

Rheinland-Pfälzische Hochschulen insgesamt

332.835.388 

349.221.867 

4,9

152.049 

155.972 

3,5

 

 

 

 

 

 

 

   Wissenschaftliche Hochschulenmit Universitätsmedizin

287.975.122 

296.531.415 

3,0

233.178 

235.904 

1,2

   Wissenschaftliche Hochschulenohne Universitätsmedizin

222.411.599 

232.540.318 

4,6

202.009 

207.255 

2,6

      Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften, Speyer

1.700.535 

1.099.955 

-35,3

106.283 

64.703 

-39,1

      Johannes Gutenberg - Universität Mainz ohne Universitätsmedizin

100.495.946 

119.575.019 

19,0

225.327 

265.133 

17,7

      Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg - Universität Mainz

65.563.523 

63.991.097 

-2,4

489.280 

474.008 

-3,1

      Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern - Landau

79.494.933 

81.417.355 

2,4

380.359 

277.875 

-26,9

      Theologische Fakultät Trier

103.191 

89.977 

-12,8

7.938 

7.498 

-5,5

      Universität Koblenz

20.730.255 

9.827.493 

-52,6

121.943 

101.314 

-16,9

      Universität Trier

15.531.588 

16.750.475 

7,8

87.256 

93.058 

6,6

      Vinzenz Pallotti University, Vallendar

1.014.436 

652.630 

-35,7

101.444 

59.330 

-41,5

      Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung, Vallendar

3.340.715 

3.127.414 

-6,4

56.622 

51.269 

-9,5

 

 

 

 

 

 

 

   Hochschulen für angewandte Wissenschaften

44.860.266 

52.690.452 

17,5

47.023 

54.715 

16,4

      Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, Koblenz

975.451 

997.733 

2,3

162.575 

166.289 

2,3

      Hochschule der Polizei RLP, Büchenbeuren

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

      Hochschule der Deutschen Bundesbank, 
Hachenburg

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

      Hochschule für öffentliche Verwaltung RLP, Mayen

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

      Hochschule für Finanzen RLP, Edenkoben

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

      Hochschule Kaiserslautern

6.917.637 

8.667.029 

25,3

44.344 

56.279 

26,9

      Hochschule Koblenz

7.976.885 

8.611.435 

8,0

48.054 

52.191 

8,6

      Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen

3.683.173 

4.414.082 

19,8

41.854 

49.596 

18,5

      Hochschule Mainz

5.043.327 

6.202.577 

23,0

29.493 

34.846 

18,1

      Hochschule Trier

15.813.732 

16.106.335 

1,9

88.841 

89.980 

1,3

      Hochschule Worms

775.034 

1.518.571 

95,9

11.398 

22.008 

93,1

      Katholische Hochschule Mainz

1.900.677 

2.159.272 

13,6

57.596 

67.477 

17,2

      Technische Hochschule Bingen

1.774.350 

4.013.418 

126,2

24.991 

54.978 

120,0

1 Universitäten und gleichgestellte Hochschulen

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