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Niedrigere Reallöhne im ersten Quartal 2025

In Rheinland-Pfalz stiegen die Verbraucherpreise im ersten Quartal 2025 stärker an als die Nominallöhne. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, ergab sich damit für das erste Quartal 2025 ein Rückgang der Reallöhne: Die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verringerten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 Prozent. Das ist der erste Reallohnverlust seit dem vierten Quartal 2023.

Die tatsächlich gezahlten Löhne und Gehälter, die sogenannten Nominallöhne, waren im ersten Quartal 2025 um 1,5 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Der Anstieg der Verbraucherpreise lag bei 2,4 Prozent. Ursächlich für die im Vergleich zu den Vorjahresquartalen moderate Zunahme der Nominallöhne dürfte unter anderem der Wegfall der Inflationsausgleichsprämie sein. Bei der Inflationsausgleichsprämie handelte es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die diese im Zeitraum vom 26. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2024 ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei bis zu einer Höhe von 3.000 Euro gewähren konnten. Die Inflationsausgleichsprämie wird in der Verdienststatistik als Bestandteil des Gesamtbruttoentgelts miterfasst. 

Überdurchschnittlich stark erhöhten sich die Nominallöhne im ersten Quartal 2025 im Dienstleistungsbereich (plus 1,8 Prozent). Im Produzierenden Gewerbe verzeichneten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Lohnzuwachs von plus 0,7 Prozent. 

Betrachtet man die Beschäftigten nach ihrem Beschäftigungsumfang, wiesen Teilzeitbeschäftigte mit 2,1 Prozent im ersten Quartal 2025 den stärksten Nominallohnanstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf. Die Verdienste der Vollzeitbeschäftigten stiegen um 1,4 Prozent und die Verdienste für geringfügig Beschäftigte um 0,7 Prozent. 

Methodische Hinweise

Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen von allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab. Der Reallohnindex setzt den Nominallohnindex und den Verbraucherpreisindex ins Verhältnis, um die Veränderung der Verdienste mit der Preisentwicklung zu vergleichen. Der Reallohnindex nimmt zu, wenn die Verdienste stärker steigen als die Preise.Er gibt somit Aufschluss über die Kaufkraft der Beschäftigten.

Datenquelle der Verdienstindizes ist seit dem Jahr 2022 die Verdiensterhebung (VE). In der VE werden mit Hilfe einer geschichteten Stichprobe Angaben zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben. In Rheinland-Pfalz werden hierzu rund 3.400 Betriebe befragt. Die VE löste die Vierteljährliche Verdiensterhebung (VVE) ab. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte der bisherigen und der neuen Verdiensterhebung sind die Daten ab dem Jahr 2022 nur eingeschränkt mit den früheren Jahren vergleichbar.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

Nominallohnindex, Verbraucherpreisindex und Reallohnindex in Rheinland-Pfalz nach Quartalen

Veränderung zum Vorjahresquartal in %

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

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