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Gut 91 Prozent des verfügbaren Einkommens flossen 2023 in den Konsum

Im Jahr 2023 gaben die privaten Haushalte in Rheinland-Pfalz 106,6 Milliarden Euro bzw. 91,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für den Konsum aus. Gegenüber 2022 sanken die Konsumausgaben nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems aufgrund der hohen Inflation preisbereinigt um 0,6 Prozent und damit stärker als im Bundesdurchschnitt (minus 0,4 Prozent).

Jede Einwohnerin bzw. jeder Einwohner in Rheinland-Pfalz verwendete 2023 durchschnittlich 25.591 Euro für Konsumzwecke. Der private Konsum pro Kopf war damit um 507 Euro niedriger als in Deutschland (26.098 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner). Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Westdeutschland (ohne Berlin) mit einem Pro-Kopf-Konsum von 26.540 Euro und Ostdeutschland (ohne Berlin) mit Konsumausgaben von 24.364 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner. Gegenüber dem Jahr zuvor nahmen die Pro-Kopf-Ausgaben in Rheinland-Pfalz preisbereinigt um 1,4 Prozent ab. Deutschlandweit lag der Rückgang bei 1,2 Prozent.

Sparvolumen wächst ebenfalls

Die Ersparnis, also der Teil des verfügbaren Einkommens, der nicht für Konsumzwecke verwendet wird, nahm in Rheinland-Pfalz nach dem massiven Anstieg zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 und den Rückgängen 2021 und 2022 im Jahr 2023 wieder kräftig zu. Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich das Sparen 2023 mit einem Plus von elf Prozent in jeweiligen Preisen stärker als im Bundesdurchschnitt (plus 8,1 Prozent). Private Haushalte in Rheinland-Pfalz sparten 2023 insgesamt 13 Milliarden Euro. Der Anteil der Ersparnisse am verfügbaren Einkommen, zuzüglich der Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche, belief sich auf 10,8 Prozent. Deutschlandweit lag die Sparquote mit 10,4 Prozent etwas niedriger. Dabei war sie mit elf Prozent in Westdeutschland (ohne Berlin) wesentlich höher als in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,7 Prozent.

Jede Rheinland-Pfälzerin bzw. jeder Rheinland-Pfälzer sparte im Schnitt 3.115 Euro und somit 78 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt (3.037 Euro). Im Vergleich zu 2022 nahm das Sparen pro Kopf in Rheinland-Pfalz um 293 Euro zu (Deutschland: plus 203 Euro).

Neues interaktives Datenangebot des Arbeitskreises

Diese und weitere zentrale Kennzahlen stehen im Statistikportal in einem neuen interaktiven Datenangebot zur Verfügung, das zentrale Kennzahlen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) der Länder anschaulich darstellt.

Der „VGR Monitor der Länder“ ermöglicht vergleichende Analysen zwischen den Ländern und zeigt langfristige Entwicklungen ausgewählter gesamtwirtschaftlicher Indikatoren – von 1992 bis heute. Die interaktiven Visualisierungen bieten einen schnellen und übersichtlichen Zugang zu den wichtigsten Ergebnissen der regionalen VGR.

Zum Dashboard „VGR Monitor der Länder: Interaktive Darstellungen ausgewählter Indikatoren der regionalen VGR“

Zum Start stehen die Themenbereiche „Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung“ sowie „Konsum und Sparen“ zur Verfügung. Weitere Themenbereiche sind in Planung.

Methodische Hinweise

Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2023 wurden die Ergebnisse der Jahre 1991 bis 2022 im Rahmen der Revision 2024 überarbeitet. Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom Februar 2025.

Die Werte zu den privaten Haushalten schließen auch die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck mit ein. 

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter www.vgrdl.de.

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

Konsumausgaben der privaten Haushalte 2023

EUR pro Kopf

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Private Konsumausgaben 2023 nach Ländern

 

Niveau (Mrd. EUR)

preisbereinigte Veränderung zum Vorjahr (%)

Konsumquote

pro Kopf (EUR)

preisbereinigte Veränderung zum Vorjahr pro Kopf (%)

Baden-
Württemberg

308,8

-0,4

90,3

27.300

-1,3

Bayern

381,2

0,4

90,2

28.445

-0,6

Berlin

90,1

1,3

91,2

23.898

-0,1

Brandenburg

63,3

-1,0

92,9

24.555

-1,9

Bremen

17,2

0,9

96,0

25.004

-0,2

Hamburg

51,7

0,6

91,9

27.218

-0,9

Hessen

167,8

0,4

90,9

26.201

-0,6

Mecklenburg-
Vorpommern

39,2

-2,6

94,9

24.036

-3,1

Niedersachsen

207,8

-0,7

92,6

25.499

-1,5

Nordrhein-
Westfalen

462,7

-0,6

91,8

25.471

-1,3

Rheinland-Pfalz

106,6

-0,6

91,4

25.591

-1,4

Saarland

24,3

-0,2

93,4

24.431

-0,8

Sachsen

100,4

-1,0

95,4

24.569

-1,6

Sachsen-Anhalt

52,2

-1,7

95,3

23.918

-2,0

Schleswig-
Holstein

80,3

-1,5

92,3

27.140

-2,3

Thüringen

51,9

-1,6

95,0

24.444

-1,9

Deutschland

2.205,6

-0,4

91,7

26.098

-1,2

   Westdeutschland (ohne Berlin)

1.808,5

-0,3

91,3

26.540

-1,1

   Ostdeutschland (ohne Berlin)

307,0

-1,4

94,7

24.364

-2,0

Sparen 2023 nach Ländern

 

Niveau (Mrd. EUR)

Veränderung zum Vorjahr (%)

Sparquote

pro Kopf (EUR)

Veränderung zum Vorjahr pro Kopf (%)

Baden-
Württemberg

41,8

6,5

11,9

3.697

5,5

Bayern

51,7

5,8

11,9

3.858

4,8

Berlin

11,4

4,1

11,2

3.020

2,7

Brandenburg

5,9

7,4

8,5

2.285

6,5

Bremen

1,2

7,2

6,5

1.726

6,1

Hamburg

6,0

7,2

10,4

3.167

5,6

Hessen

21,5

10,4

11,3

3.351

9,3

Mecklenburg-
Vorpommern

2,7

15,9

6,5

1.667

15,2

Niedersachsen

22,5

7,3

9,8

2.760

6,4

Nordrhein-
Westfalen

54,4

9,6

10,5

2.994

8,8

Rheinland-Pfalz

13,0

11,3

10,8

3.115

10,4

Saarland

2,4

8,2

9,0

2.409

7,5

Sachsen

6,5

8,1

6,1

1.583

7,5

Sachsen-Anhalt

3,4

13,4

6,2

1.576

13,1

Schleswig-
Holstein

8,8

11,3

9,8

2.958

10,5

Thüringen

3,6

17,4

6,5

1.695

17,1

Deutschland

256,7

8,1

10,4

3.037

7,2

   Westdeutschland (ohne Berlin)

223,2

8,0

11,0

3.276

7,1

   Ostdeutschland (ohne Berlin)

22,1

11,0

6,7

1.755

10,4

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