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Mehr Nachwuchslehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen – wenige mit Schwerpunkt Informatik

Im Jahr 2024 schlossen in Rheinland-Pfalz rund 1.000 angehende Lehrerinnen und Lehrer den Vorbereitungsdienst an allgemeinbildenden Schulen mit der Zweiten Staatsprüfung ab. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die Zahl der Nachwuchslehrkräfte gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt steigt der Bedarf, flächendeckend eine digitale Bildungsinfrastruktur aufzubauen und sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Schulen mit modernen technischen Medien auszustatten. Damit einher geht der zunehmende Bedarf, an den Schulen informationstechnisches Wissen zu vermitteln. In Rheinland-Pfalz soll deshalb ab dem Schuljahr 2028/29 Informatik ab der 7. Klassenstufe als Pflichtfach eingeführt werden. Neben der im Studium und im Vorbereitungsdienst erworbenen Lehrbefähigung können ergänzend interessierte Lehrkräfte im Rahmen einer zwei- bis vierjährigen Weiterbildung am Pädagogischen Landesinstitut die Unterrichtserlaubnis im Fach Informatik erlangen.

Seit 2014 meldeten die rheinland-pfälzischen Studienseminare in Summe 80 Nachwuchslehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen, die das Zweite Staatsexamen mit dem Erst- oder Zweitfach Informatik erfolgreich absolviert haben, darunter sieben im Jahr 2024. Damit hatten knapp 760 der insgesamt 40.900 hauptamtlich oder hauptberuflich an allgemeinbildenden Schulen beschäftigten Lehrkräfte zu Beginn des Schuljahres 2024/25 eine Lehrbefähigung oder eine Unterrichtserlaubnis im Fach Informatik. Es entfallen demnach derzeit auf eine Informatiklehrkraft rund 250 Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klassenstufe; zehn Jahre zuvor waren es noch etwa 310 je für die Vermittlung informationstechnischer Grundlagen ausgebildete Lehrkraft gewesen.

Etwa 22 Prozent der Informatiklehrkräfte waren im Herbst vergangenen Jahres 55 Jahre oder älter. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil in dieser Altersgruppe noch bei mehr als 40 Prozent. Das durchschnittliche Alter der Informatiklehrkräfte sank in den vergangenen zehn Jahren von 50 auf 47 Jahre. Nur knapp 13 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer im Fach Informatik waren jünger als 35 Jahre (2014: elf Prozent). Darüber hinaus war der überwiegende Teil der im Schuljahr 2024/25 tätigen Informatiklehrkräfte Männer (72 Prozent); nur etwa jede vierte Fachkraft war eine Frau. Zwischen 2014 und 2024 ist der Frauenanteil in diesem Fachbereich kaum nennenswert gestiegen (plus 2,6 Prozentpunkte).

Methodische Hinweise

Die Zahlen der Studienseminarabsolvent/-innen stammen aus der Statistik der Studienseminare. Die Daten werden von diesen Einrichtungen zweimal jährlich – zum 1. März und zum 1. Oktober – an das Statistische Landesamt gemeldet. Jahresangaben der Absolventinnen und Absolventen beziehen sich auf den Erhebungszeitraum vom 1. Februar bis zum 31. Januar des Folgejahres.

Die Daten zu den Lehrkräften stammen aus der Statistik der allgemeinbildenden Schulen. 

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

Absolvierende des Studienseminars an allgemeinbildenden Schulen 2014–2024

Anzahl

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Lehrkräfte mit Lehrbefähigung oder Unterichtserlaubnis an allgemeinbildenden Schulen 2014–2024

Anzahl

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Schüler/-innen ab der 7. Klassenstufe je Informatiklehrkraft 2024 und 2014

Anzahl

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

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