| Umwelt

Weniger Bau- und Abbruchabfälle – Rückgang auch beim Verpackungsmüll

Im Jahr 2020 nahmen die 720 Abfallentsorgungsanlagen in Rheinland-Pfalz 17,9 Millionen Tonnen Abfälle entgegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems waren das fünf Prozent (945.304 Tonnen) weniger als im Vorjahr 2019.

Bau- und Abbruchabfälle stellen mit 10,5 Millionen Tonnen nach wie vor den größten Anteil (59 Prozent) der in den rheinland-pfälzischen Entsorgungsanlagen angenommenen Abfälle dar. Gegenüber 2019 ergab sich hier eine Abnahme um sieben Prozent (minus 742.759 Tonnen).

Mit drei Millionen Tonnen (17 Prozent) folgen die Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Wasseraufbereitung (plus 0,7 Prozent). Auf Siedlungsabfälle entfällt mit 2,1 Millionen Tonnen bzw. 11,7 Prozent am Gesamtaufkommen die drittgrößte Abfallkategorie. Darin enthalten sind Haushaltsabfälle sowie vergleichbare gewerbliche und industrielle Abfälle.

Verpackungsmüll stellt mit 771.000 Tonnen 4,3 Prozent des entsorgten Abfalls. Im Vergleich zu 2019 wurde ein Rückgang um rund 8.100 Tonnen (5,9 Prozent) festgestellt. Seit 2016 ist der an rheinland-pfälzische Anlagen angelieferte Verpackungsmüll stetig um insgesamt 20 Prozent gesunken. Die vier genannten Abfallkategorien machen in Summe gut 91 Prozent des entgegengenommenen Abfalls bei den Entsorgungsanlagen aus.

 Abfälle nach annehmenden Anlagen

Mit 4,5 Millionen Tonnen (25 Prozent) nahmen die Anlagen zur Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten die größte Abfallmenge an. In Bauschuttaufbereitungsanlagen wurde mit gut 15 Prozent (2,8 Millionen Tonnen) die zweitgrößte Abfallmenge prozessiert. Deponiert wurden 1,6 Millionen Tonnen (neun Prozent) des Abfalls. In Abfallverbrennungsanlagen (thermische Abfallbehandlungsanlagen sowie Feuerungsanlagen mit energetischer Verwertung von Abfällen) wurden 2,3 Millionen Tonnen (12,8 Prozent) verfeuert. Sieben Prozent des Abfalls wurde in Sortieranlagen weiterverarbeitet (1,3 Millionen Tonnen).

Die Daten stammen aus der jährlichen Erhebung über die Abfallentsorgung und der alle zwei Jahre durchgeführten Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. Im Jahr 2020 wurden 720 Anlagen berücksichtigt. Die in Rheinland-Pfalz entstandenen Abfälle sind nicht Gegenstand der Betrachtung, da die Erhebungen sich an Abfallentsorgungsanlagen und nicht an Erzeuger von Abfällen richten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Doppelzählungen nicht zu vermeiden sind. Sie entstehen, wenn Abfallmengen zwei oder mehr Entsorgungseinrichtungen durchlaufen. So meldet beispielsweise eine Sortieranlage die entgegengenommenen Mengen. Nach dem Sortierprozess wird ein Teil der behandelten Abfälle an andere Anlagen (z. B. eine Deponie) zur weiteren Verwertung oder Beseitigung gegeben. Diese meldet die entgegengenommene Menge dann erneut als Input.

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

Balkendiagramm: An Abfallentsorgungsanlagen angelieferte Abfallmengen im Jahr 2020 nach AbfallkapitelnBalkendiagramm: An Abfallentsorgungsanlagen angelieferte Abfallmengen 2020 nach ausgewählten Anlagearten

#Themen

Umwelt

Teilen

Zurück