In der Langzeitbetrachtung hat die Zahl der Förderempfängerinnen und -empfänger deutlich abgenommen: Während 2014 noch 30.100 Studierende und 12.300 Schülerinnen und Schüler Zuschüsse und Darlehen nach dem BAföG bezogen, waren es 2024 nur noch 19.000 Geförderte an Hochschulen (minus 37 Prozent) bzw. 4.900 an Schulen (minus 61 Prozent). Der bürokratische Aufwand, zu niedrige Elternfreibeträge, zu hohe Darlehensanteile, Angst vor Schulden oder alternative Förderangebote werden häufig als Ursache des Rückgangs der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger genannt.
Die größte Empfängergruppe waren auch im vergangenen Jahr Studierende (80 Prozent), gefolgt von Schülerinnen und Schülern an berufsbildenden Schulen (16 Prozent). Die Förderung von Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen (zwei Prozent) und an Abendschulen bzw. Kollegs (drei Prozent) machten hingegen jeweils nur einen geringen Anteil aus.
Mit insgesamt rund 118 Millionen Euro im Jahr 2024 lagen die Förderbeträge rund zehn Millionen unter denen des Vorjahres (minus acht Prozent). Der durchschnittliche monatliche Förderbetrag, den die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhielten, ist gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent gesunken. Mit durchschnittlich 634 Euro empfingen die Geförderten vier Euro weniger pro Monat als im Vorjahr. Schülerinnen und Schüler (510 Euro) bekamen 151 Euro weniger als Studierende (661 Euro).
Seit dem Jahr 1971 werden auf der Grundlage des BAföG Jugendliche und junge Erwachsene finanziell in ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung unterstützt, im Wesentlichen, um ihre Chancen im Bildungs- und Berufssystem zu erhöhen. Die Förderberechtigung, die Höhe des monatlichen Förderbetrags und die Förderungsart (Zuschuss oder Darlehen) hängen im Kern von der Art der Ausbildung und den familiären Rahmenbedingungen ab. Durch Änderungsgesetze wird das BAföG regelmäßig angepasst, um auf gesellschaftliche und finanzielle Anforderungen zu reagieren und die Attraktivität des Förderprogramms zu steigern.
Methodische Hinweise
Die Daten basieren auf den Angaben der Ämter für Ausbildungsförderung. Die Berechnung der Förderbeträge erfolgt durch zentrale Rechenzentren.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)