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Bauhauptgewerbe im Januar: Leichter Anstieg der Auftragseingänge bei rückläufigen Umsätzen

Die Betriebe des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes erhielten im Januar 2024 mehr Aufträge als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems wuchs das Ordervolumen kalender- und saisonbereinigt leicht um 0,5 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze lagen dagegen 8,4 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2023.

Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um knapp 20 Prozent zu. Die baugewerblichen Umsätze waren um 4,3 Prozent niedriger als im Januar 2023. Preisbereinigte Angaben zu Auftragseingängen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen binnen Jahresfrist stiegen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Anstieg der Auftragseingänge ist auf den Hochbau zurückzuführen, der im Januar zwölf Prozent mehr Bestellungen erhielt als im Vormonat. Alle drei Teilbereiche des Hochbaus entwickelten sich positiv. Am größten war das Plus im öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, mit einem Zuwachs von 19 Prozent. Ebenfalls im zweistelligen Bereich lag das Wachstum der Auftragseingänge im gewerblichen Hochbau (plus zehn Prozent). Der Wohnungsbau erhielt acht Prozent mehr Aufträge als im Dezember. Im zweiten Teilbereich des Bauhauptgewerbes, dem Tiefbau, sank das Ordervolumen um 9,6 Prozent. Im gewerblichen Tiefbau und im Straßenbau gingen deutlich weniger Aufträge ein als im Vormonat (minus zwölf bzw. minus elf Prozent). Nur leicht rückläufig war das Ordervolumen im sonstigen öffentlichen Tiefbau (minus 0,3 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Auftragseingänge im Hochbau um 43 Prozent. Im Tiefbau war die Nachfrage 1,2 Prozent höher als im Januar 2023.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Die baugewerblichen Umsätze lagen sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau im Januar 2024 unter dem Niveau des Vormonats. Im Hochbau sanken die Umsätze um neun Prozent. Dabei fiel der Rückgang im öffentlichen Hochbau mit minus 41 Prozent am stärksten aus. Auch der gewerbliche Hochbau erzielte weniger Erlöse als im Vormonat (minus 4,6 Prozent). Der Wohnungsbau steigerte seine Umsätze hingegen um 8,2 Prozent. Die Umsätze des Tiefbaus lagen um 7,9 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Das Minus spiegelt sich in allen Teilbereiche wider: Im gewerblichen Tiefbau und im Straßenbau sanken die Erlöse um 9,5 bzw. acht Prozent. Die Betriebe des sonstigen öffentlichen Tiefbaus meldeten 5,8 Prozent weniger Umsatz als im Dezember 2023.

Im Vorjahresvergleich nahmen die baugewerblichen Umsätze ebenfalls ab (minus 4,3 Prozent). Verantwortlich war die Entwicklung im Hochbau, dessen Erlöse 13 Prozent niedriger waren als im Januar 2023. Dagegen stiegen die Umsätze im Tiefbau gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,4 Prozent.

Methodische Hinweise:

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)

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