Inlands- und Auslandsnachfrage rückläufig
Im ersten Halbjahr 2025 erzielte die rheinland-pfälzische Industrie knapp 49 Milliarden Euro (minus 1,9 Prozent). Die Inlandsumsätze gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent auf 22 Milliarden Euro zurück. Die Auslandsumsätze beliefen sich auf 27 Milliarden Euro; das war ein Minus von 2,8 Prozent. Dagegen stiegen die Umsätze mit den Euroländern um 3,1 Prozent auf 13 Milliarden Euro. Die Exportquote sank um 0,6 Prozentpunkte auf 55,9 Prozent. Zum Vergleich: Deutschlandweit sanken die Inlandsumsätze um 2,5 Prozent; die Erlöse aus dem Ausland stagnierten.
Kraftfahrzeugindustrie mit stärksten Umsatzeinbußen
Acht der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum 2024. Deutliche Spuren hinterlassen die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen: Die Rückgänge lagen hier mit knapp zwölf Prozent am höchsten. In der für Rheinland-Pfalz bedeutenden Chemischen Industrie gingen die Erlöse um 2,2 Prozent zurück, im Maschinenbau um 3,8 Prozent. Dagegen steigerten die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln ihre Umsätze um 2,6 Prozent.
Beschäftigungsentwicklung überwiegend negativ
Im Durchschnitt waren im ersten Halbjahr 2025 knapp 260.000 Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie tätig. Das waren 3.700 bzw. 1,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Nur zwei der zehn umsatzstärksten Branchen registrierten mehr Beschäftigte als im ersten Halbjahr 2024: Die Pharmaindustrie (plus 6,8 Prozent) sowie die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln (plus 1,6 Prozent). Die höchsten prozentualen Abnahmen gab es bei den Metallerzeugern und Metallbearbeitern (minus 5,6 Prozent) sowie in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie (minus 3,6 Prozent). Im Maschinenbau (minus 2,4 Prozent), in der Chemischen Industrie (minus 1,8 Prozent) sowie in der Kraftfahrzeugindustrie (minus 1,5 Prozent) sank die Zahl der Beschäftigten ebenfalls.
Juni 2025: Schwache Inlandsnachfrage
Im Juni 2025 erwirtschaftete die rheinland-pfälzische Industrie nominale Umsätze in Höhe von 7,9 Milliarden Euro – 4,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Nachfrage aus dem Inland lag bei rund 3,5 Milliarden Euro und verzeichnete mit einem Rückgang von 5,3 Prozent einen stärkeren Einbruch als die Auslandsnachfrage (minus 3,4 Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit sanken die Umsätze um minus 2,9 Prozent. Die Umsätze aus dem Ausland gingen um 1,3 Prozent, die aus dem Inland um 4,6 Prozent zurück.
Die Zahl der Beschäftigten lag im Juni um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (Deutschland: minus 2,1 Prozent).
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen.
Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)