Veränderungen gegenüber September 2024
Die Energiepreise wirkten mit minus 2,2 Prozent weiterhin dämpfend auf die Teuerung. Dazu trugen vor allem kräftige Preissenkungen bei Fernwärme und bei Heizöl (einschließlich Betriebskosten) bei (minus 8,7 Prozent bzw. minus 7,6 Prozent). Aber auch Strom und Gas (einschließlich Betriebskosten) entwickelten sich mit minus 3,6 Prozent bzw. minus 2,7 Prozent aus Verbrauchersicht günstig. Teurer wurden dagegen feste Brennstoffe und Kraftstoffe mit plus 10,3 Prozent bzw. plus 0,7 Prozent.
Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher ein Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Spürbare Preiserhöhungen gab es bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (plus 3,9 Prozent). So waren Schokoladentafeln um 21,2 Prozent teurer als im Vorjahr. Es folgten Fleisch und Fleischwaren (plus 2,3 Prozent; darunter Rind- und Kalbfleisch plus 11,2 Prozent) sowie Obst (plus zwei Prozent; darunter Äpfel plus 5,4 Prozent). Gemüse wurde hingegen günstiger angeboten (minus 2,3 Prozent; darunter Kartoffeln minus 11,5 Prozent). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse gingen ebenfalls zurück (minus 0,4 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im September 2025 weiterhin über der allgemeinen Teuerungsrate. Sie belief sich auf plus 2,9 Prozent nach plus 2,7 Prozent im August 2025.
Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres um ein Prozent verteuerten, mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im September 2025 für Dienstleistungen 3,3 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.
In fast allen zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im September 2025 höher als im Vorjahresmonat. Am stärksten stiegen die Preise in der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“ (plus 4,9 Prozent). Zu dieser Abteilung zählen unter anderem Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Körperpflege“, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren erhöhten sich mit plus 3,9 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Am geringsten fielen die Preissteigerungen im Bereich „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ aus (plus 1,2 Prozent). Lediglich in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ lagen die Preise unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,1 Prozent).
Veränderungen gegenüber August 2025
Zum Anstieg des Verbraucherpreisindex um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat trugen zehn der zwölf Abteilungen bei. Die stärksten Preissteigerungen gab es saisonbedingt in der Abteilung „Bekleidung und Schuhe“ (plus 4,9 Prozent). Es folgte der Bereich „Andere Waren und Dienstleistungen“ (plus 0,3 Prozent). In der Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ sank das Preisniveau um 0,3 Prozent und im Bereich „Gesundheit“ blieben die Preise unverändert.
Methodische Hinweise
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden etwa 25 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenanntes Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat September 2025 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. Oktober 2025 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)