Das Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 wurde in den ersten vier Monaten 2025 weiterhin nicht erreicht: Die Gästezahlen lagen um 3,2 Prozent niedriger; bei den Übernachtungen waren es 1,2 Prozent.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Tourismusregionen
Die Entwicklungen in den zehn Tourismusregionen verliefen unterschiedlich. In den Regionen Pfalz und Rheinhessen reduzierten sich sowohl die Gästezahlen (minus 2,1 bzw. minus 6,1 Prozent) als auch die der Übernachtungen (minus 4,9 bzw. minus 3,8 Prozent). Auch das Mittelrheintal registrierte ein geringeres Gäste- und Übernachtungsaufkommen (minus 0,6 bzw. minus 1,1 Prozent). In der Eifel stieg die Besucherfrequenz (plus drei Prozent); die Übernachtungszahlen waren dagegen etwas rückläufig (minus 0,4 Prozent). Ein höheres touristisches Aufkommen gab es in der Region Mosel-Saar: Die Gästezahlen stiegen um 4,1 Prozent und die der Übernachtungen um 3,9 Prozent. Im Westerwald ging die Zahl der Gäste zurück (minus 2,2 Prozent), die der Übernachtungen nahm dagegen zu (plus 0,4 Prozent).
Der Aufbauprozess im Ahrtal schreitet nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 weiter voran. Allerdings erfolgten die hohen Zunahmen von Januar bis April 2024 auf Basis eines vergleichsweisen geringen Vorjahresniveaus. Das Gäste- und Übernachtungssaufkommen stieg hier um 20 bzw. 17 Prozent. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau in 2019 zeigen sich noch deutliche Rückstände: Die Gäste unterschritten die Vergleichswerte in 2019 um 36 Prozent; bei den Übernachtungen waren es 34 Prozent.
Betriebsarten
Nur zwei der zehn Betriebsarten verzeichneten von Januar bis April 2025 mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum 2024. Deutlich mehr Übernachtungen verbuchten die Camping- und Reismobilplätze (plus 26 Prozent). Hierzu dürfte auch die gestiegene Zahl der geöffneten Betriebe beitragen. Die Vorsorge- und Rehakliniken meldeten ein Plus von 1,1 Prozent. Weniger Übernachtungen gab es in den Hotels, der Kategorie mit den meisten Übernachtungen (minus 1,7 Prozent). In den Hotels garnis und Ferienzentren gingen die Übernachtungszahlen um 4,5 bzw. 1,5 Prozent zurück. Die Ferienhäuser und Ferienwohnungen registrierten Einbußen in Höhe von 4,6 Prozent. Die prozentual höchsten Rückgänge gab es in den Gasthöfen und Pensionen (minus zehn bzw. minus sieben Prozent).
Mehr inländische Gäste
Rund 1,7 Millionen Gäste und damit 84 Prozent der Besucherinnen und Besucher kamen in den ersten vier Monaten 2025 aus Deutschland. Das waren 0,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Die Zahl der Übernachtungen inländischer Gäste betrug wie im Vorjahr knapp 4,3 Millionen. Die Ankünfte ausländischer Gäste nahmen um 1,3 Prozent auf 333.000 ab. Diese buchten 887.000 Übernachtungen (minus 2,5 Prozent).
Tourismusatlas: Aktualisiertes Geodatenangebot
Ab sofort steht der aktualisierte Tourismusatlas mit dem erweiterten Datenangebot zum Berichtsjahr 2024 zur Verfügung. Er bietet einen umfassenden bundesweiten Überblick anhand regional tief gegliederter Daten.
Die interaktive Anwendung ermöglicht es auch, die wichtigsten Reiseziele von Gästen aus ausgewählten Herkunftsländern zu analysieren. Dabei zeigen sich beispielsweise bei niederländischen oder dänischen Gästen höhere Übernachtungszahlen entlang der Autobahnen als dunklere Muster, während Gäste aus Übersee sich vor allem in den Großstädten aufhalten.
Zudem sind in den Karten des Tourismusatlas die saisonalen Muster der touristischen Nachfrage deutlich erkennbar, die in den vergangenen Jahren pandemiebedingt überlagert waren und sich nun wieder stabil zeigen. Unter dem Menüpunkt „Themen, Analyse und Interpretation“ der Web-Anwendung „Tourismusatlas“ werden diese und weitere Themen ausführlich behandelt.
Interessierte finden die Anwendung unter dem Link tourismusatlas.statistikportal.de/.
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse basieren auf der monatlichen Befragung aller Beherbergungsbetriebe mit zehn und mehr Fremdenbetten sowie den Betreibern von Camping- und Reisemobilstellplätzen mit zehn und mehr Stellplätzen.
Den Tourismusregionen Westerwald, Lahntal sowie dem Mittelrheintal liegt ab dem Berichtsjahr 2024 ein neuer Regionszuschnitt zugrunde. Vergleiche mit Zeiträumen vor 2023 sind daher mit großen Einschränkungen verbunden.
Der Tourismusatlas ist ein Gemeinschaftsprodukt der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Er visualisiert regional tief gegliedert ausgewählte Jahresergebnisse der amtlichen Tourismusstatistik in Form von interaktiven Rasterkarten. Datenbasis der Karten sind die aggregierten und georeferenzierten Angaben der geöffneten, deutschen Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Schlafgelegenheiten. Der Atlas bietet verschiedene Auswertungsmöglichkeiten zu den Jahren 2018 bis einschließlich 2024.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)