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Gender Pay Gap: Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern im Vergleich zum Vorjahr unverändert

Der prozentuale Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern, der sogenannte Gender Pay Gap, blieb 2019 im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anlässlich des Equal Pay Day am 17. März mitteilt, lag der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied in Rheinland-Pfalz bei 19 Prozent. Das sind drei Prozentpunkte weniger als 2010 und ein Prozentpunkt weniger als im bundesweiten Durchschnitt (20 Prozent).

Von den westdeutschen Bundesländern (ohne Berlin) kann nur Schleswig-Holstein einen geringeren Verdienstabstand zwischen den Geschlechtern vorweisen (14 Prozent). Deutlich niedriger fällt der Gender Pay Gap in den neuen Bundesländern aus. Den geringsten Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern gab es in Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit jeweils drei Prozent. Am höchsten ist das Verdienstgefälle in Baden-Württemberg (25 Prozent).

Im Vergleich zu 2010 hat sich der Verdienstabstand zwischen den Geschlechtern leicht verringert (minus drei Prozentpunkte). Die Abnahme ist auf die Entwicklung der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste der beiden Geschlechter zurückzuführen. Unter den Frauen sind sie seit dem Beginn des Jahrzehnts stärker gestiegen als unter den Männern: Frauen erzielten 2019 einen durchschnittlichen Bruttostundenlohn in Höhe von 17,20 Euro. Gegenüber 2010 entspricht das einem Plus von 18,1 Prozent. Das Arbeitsentgelt von Männern stieg dagegen um 13,6 Prozent und belief sich 2019 auf 21,15 Euro.

Der Gender Pay Gap ist ein Strukturindikator der amtlichen Statistik, der den Unterschied der Bruttostundenverdienste zwischen Frauen und Männern misst. Er wird berechnet, indem zunächst die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten männlicher und weiblicher Beschäftigter gebildet und anschließend zum durchschnittlichen Bruttostundenverdienst männlicher Beschäftigter ins Verhältnis gesetzt wird. Sonderzahlungen bleiben bei der Ermittlung der Bruttostundenverdienste unberücksichtigt.

Die Daten stammen aus der Verdienststrukturerhebung 2014 sowie der Vierteljährlichen Verdiensterhebung, mit deren Hilfe die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung fortgeschrieben werden. Im Rahmen der Verdienststrukturerhebung wurden in Rheinland-Pfalz rund 3.300 Betriebe aus der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei, dem Produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungsbereich befragt. Die Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung stammen aus der Befragung von rund 2.200 Betrieben des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs in Rheinland-Pfalz.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

 

 

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