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Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 2024: Weiter steigende Erwerbstätigenzahl, aber Rückgang der Wertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft ging 2024 zurück. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems auf Basis der Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder mitteilt, erzielte die Gesundheitswirtschaft preisbereinigt 3,6 Prozent weniger Wertschöpfung als im Vorjahr. In der Summe aller Bundesländer wuchs die Bruttowertschöpfung um 1,4 Prozent.

Trotz des kurzfristigen Wertschöpfungsrückgangs ist die rheinland-pfälzische Gesundheitswirtschaft eine Wachstumsbranche. Ihre Bruttowertschöpfung lag 2024 preisbereinigt um 36 Prozent über dem Niveau von 2014 und stieg somit wesentlich stärker als im Bundesdurchschnitt (plus 25 Prozent). In den beiden Jahren 2021 und 2022 hatte die Wertschöpfung der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft ein außergewöhnlich hohes Niveau erreicht. Ursache hierfür war ein Sondereffekt in der Pharmaindustrie, die mit ihren Produkten einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Coronapandemie leistete.

Im Vergleich der Bundesländer ist die Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung. Im Jahr 2024 erzielte sie mit der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen sowie der Entwicklung, der Produktion und dem Handel von gesundheitsbezogenen Waren eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 21,9 Milliarden Euro. Das sind 13 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, die im Land erbracht wurde. Damit nimmt Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer gemeinsam mit dem Saarland den dritten Platz ein; in der Summe der Länder belief sich der Wertschöpfungsanteil der Gesundheitswirtschaft auf elf Prozent.

Die große Bedeutung der Gesundheitswirtschaft zeigt sich auch am Arbeitsmarkt. Im Jahr 2024 waren 300.600 Personen in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft tätig. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent an allen Erwerbstätigen. Im Vergleich aller Bundesländer ist das der fünfthöchste Anteil; in der Summe der Länder lag der Erwerbstätigenanteil bei 14 Prozent.

In den vergangenen Jahren entstanden in der Gesundheitswirtschaft zahlreiche neue Arbeitsplätze. Allein 2024 nahm die Erwerbstätigenzahl um 2,4 Prozent zu (Summe der Länder: plus 2,2 Prozent). Von 2014 bis 2024 stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 44.600 Personen bzw. 17 Prozent (Summe der Länder: plus 20 Prozent).

Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen gibt Auskunft über die Produktivität der Gesundheitswirtschaft. Im Jahr 2024 erwirtschaftete jede erwerbstätige Person in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft im Durchschnitt eine Wertschöpfung von 72.800 Euro. Das bedeutete zwar preisbereinigt einen Rückgang um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, allerdings lag die Produktivität in der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft weiterhin über dem bundesweiten Durchschnitt (67.677 Euro). Von 2014 bis 2024 erhöhte sich die Arbeitsproduktivität in Rheinland-Pfalz preisbereinigt um 16 Prozent. Der Anstieg war weit überdurchschnittlich (Summe der Länder: plus vier Prozent).

Methodische Hinweise

Die Ergebnisse beruhen auf dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, mit dem die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) vergleichbare Daten zur Wertschöpfung und Erwerbstätigkeit in der Gesundheitswirtschaft für alle Bundesländer erstellt. Die Ergebnisse sind konsistent zu den amtlichen Gesamtrechnungsergebnissen der Arbeitskreise Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) und Erwerbstätigenrechnung (AK ETR). Dies ermöglicht den Vergleich mit der Gesamtwirtschaft bzw. mit anderen Wirtschaftsbereichen der Bundesländer. Die Abgrenzung der Gesundheitswirtschaft erfolgte wirtschaftszweigbezogen auf Basis der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008). Weitergehende Informationen – auch zu der Berechnungsmethode – sind dem Statistikportal www.statistikportal.de/de/ggrdl zu entnehmen.

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft 2024 nach Bundesländern

Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung in %

Datenquelle: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2025.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft 2024 nach Bundesländern

Anteil an allen Erwerbstätigen in %

Datenquelle: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2025.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Bruttowertschöpfung (in jeweiligen Preisen) je Erwerbstätige/-n in der Gesundheitswirtschaft 2024 nach Bundesländern

EUR

Datenquelle: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2025.

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 2014 bis 2024

Jahr

in jeweiligen Preisen
in Millionen €

Anteil der Gesundheitswirtschaft
an der Gesamtwirtschaft in %

Kettenindex preisbereinigt
2020 = 100

Veränderung gegenüber 
dem Vorjahr in %

2014

12.739,4

10,9

82,0

-1,4

2015

13.765,3

11,4

86,2

5,1

2016

14.263,3

11,5

87,0

1,0

2017

14.977,8

11,7

90,7

4,3

2018

15.109,6

11,6

90,0

-0,8

2019

16.091,9

12,0

93,7

4,1

2020

17.459,9

13,2

100,0

6,7

2021

29.535,4

19,7

168,3

68,3

2022

29.342,3

18,4

163,3

-3,0

2023

21.692,0

13,2

115,7

-29,1

2024

21.884,0

13,1

111,5

-3,6

Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2025; AK VGRdL, Berechnungsstand: Februar 2025 (VGR des Bundes).

Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz 2014 bis 2024

Jahr

Erwerbstätige in 1.000

Anteil der Gesundheitswirtschaft
an der Gesamtwirtschaft in %

Messzahl 2020 = 100

Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in %

2014

256,1 

13,0

90,7

2,5

2015

262,9 

13,3

93,1

2,7

2016

268,5 

13,4

95,1

2,1

2017

272,7 

13,5

96,6

1,5

2018

275,7 

13,5

97,7

1,1

2019

279,2 

13,6

98,9

1,2

2020

282,3 

13,9

100,0

1,1

2021

285,8 

14,1

101,3

1,3

2022

290,8 

14,1

103,0

1,7

2023

293,7 

14,2

104,0

1,0

2024

300,6 

14,6

106,5

2,4

Datenquellen: AG GGRdL, Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz, Berechnungsstand: Juni 2025; AK ETR, Berechnungsstand: Februar 2025 (ETR des Bundes).

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