Nach dem starken Rückgang der Fallzahlen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 steigen die Patientenzahlen seit 2022 wieder kontinuierlich an. Jedoch liegen sie immer noch deutlich unterhalb des Vor-Corona-Niveaus (2019: knapp 1,03 Millionen Behandlungsfälle). Überwiegend ältere Menschen wurden in 2024 stationär behandelt: Zwei von drei Personen waren 50 Jahre und älter (knapp 630.000 bzw. 68 Prozent). Frauen waren mit einem Anteil von rund 52 Prozent leicht überrepräsentiert.
Häufigster Anlass für den stationären Aufenthalt waren 2024 für Männer wie auch für Frauen Krankheiten des Kreislaufsystems (rund 137.700 Behandlungsfälle bzw. 15 Prozent), gefolgt von Krankheiten des Verdauungssystems (rund 97.600 Behandlungsfälle bzw. zehn Prozent) sowie Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (rund 93.200 Behandlungsfälle bzw. zehn Prozent). Im Hinblick auf einzelne Krankheiten war die häufigste Diagnose die Herzinsuffizienz (insgesamt rund 23.200 Fälle). Von dieser Erkrankung, bei der das Herz aufgrund mangelnder Leistungsfähigkeit den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen kann, ist insbesondere die anwachsende Gruppe älterer Menschen betroffen. Gleiches gilt für das Vorhofflattern und -flimmern als bei beiden Geschlechtern zweithäufigste Hauptursache für einen stationären Krankenhausaufenthalt (insgesamt rund 18.500 Fälle).
Auf Rang drei folgten geschlechterübergreifend gut 12.700 stationäre Behandlungsfälle, die wegen Kopfverletzungen (intrakranielle Verletzungen) stationär in ein Krankenhaus aufgenommen worden waren. Speziell bei Männern war die dritthäufigste Diagnose ein Leistenbruch (Hernia inguinalis; rund 8.300 Behandlungsfälle). Rheinland-Pfälzerinnen wurden am dritthäufigsten wegen Gallensteinen (Cholelithiasis) stationär versorgt.
Methodische Hinweise
Die Angaben stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik und beziehen sich auf Personen, die in der Bundesrepublik Deutschland in einem Krankenhaus vollstationär behandelt, im Berichtsjahr aus der Behandlung entlassen wurden und ihren Wohnort in Rheinland-Pfalz hatten. Patientinnen und Patienten, die wiederholt auch mit der gleichen Diagnose und ggf. aus dem gleichen Krankenhaus im Laufe des Jahres mehrfach aus stationärer Behandlung entlassen wurden, werden in der Statistik mehrfach gezählt.
Die Diagnosen werden nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme 10. Version (ICD-10) ausgewiesen. Jeder Krankenhausfall geht nur mit der Hauptdiagnose, das heißt die für den Krankenhausaufenthalt bestimmende Diagnose, in die Statistik ein. Die Diagnosen werden in der Regel in einer Differenzierung nach einer dreistelligen Systematik statistisch nachgewiesen. Damit lassen sich die Diagnosen der Krankenhauspatientinnen und -patienten in einem hohen Detailgrad abbilden. Bei den vorstehend kommentierten Ergebnissen nach einzelnen Diagnosen wurde die Zahl gesunder Neugeborener (ICD-Code Z38) nicht berücksichtigt. In der Gesamtzahl der Behandlungsfälle sind diese jedoch enthalten.
Autorin: Britta Müller (Referat Soziales, Gesundheit, Rechtspflege)