Die veranschlagten Baukosten der Neubaumaßnahmen im Nichtwohnbau erhöhten sich von Januar bis Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Die Preissteigerungen sind zu einem kleinen Teil mit Volumeneffekten zu erklären, der wesentlich größere Teil scheinen aber deutlich gestiegene Baukosten zu sein, zumal die signifikanten Kostensteigerungen in allen Gebäudearten zu beobachten sind: Trotz des leichten Rückgangs der Baugenehmigungen umfassten diese 3,2 Prozent mehr umbauten Raum sowie gut 19 Prozent mehr Nutzfläche. Die geplanten durchschnittlichen Kosten je Kubikmeter Rauminhalt sind über alle Gebäudearten binnen Jahresfrist von 179 Euro auf 325 Euro gestiegen.
Gebäudearten: Rückgang bei Baugenehmigungen für nichtlandwirtschaftliche Betriebsgebäude
Rund zwei Drittel der genehmigten neuen Gebäude waren sogenannte nichtlandwirtschaftliche Betriebsgebäude. Hierunter fallen unter anderem Handels- und Lagergebäude (22,3 Prozent aller neuen Gebäude), Fabrik- und Werkstattgebäude (9,3 Prozent) sowie Hotels und Gaststätten (1,6 Prozent). Insgesamt wurden 445 nichtlandwirtschaftliche Betriebsgebäude genehmigt, das waren 6,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurden Baugenehmigungen für 87 landwirtschaftliche Betriebsgebäude (plus 17,6 Prozent), 39 Büro- und Verwaltungsgebäude (plus 44,4 Prozent), neun Anstaltsgebäude (plus 80 Prozent) sowie 89 sonstige Nichtwohngebäude (minus 4,3 Prozent) erteilt.
Bauherren und Baukosten: Unternehmen dominieren als Bauherren
Rund 46 Prozent der Bauherren waren Unternehmen. Es folgten private Haushalte mit knapp 40 Prozent, die öffentlichen Bauherren mit zwölf Prozent und Organisationen ohne Erwerbszweck mit 2,5 Prozent. Bei den öffentlichen Bauherren (plus 15,9 Prozent) und den privaten Haushalten (plus 14,7 Prozent) ist die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Organisationen ohne Erwerbszweck (minus 15 Prozent) und Unternehmen (minus 13,3 Prozent) verzeichneten einen Rückgang in den Genehmigungen neuer Gebäude im Nichtwohnbau.
Die geplanten Baukosten sind bei allen Bauherrengruppen deutlich gestiegen (Unternehmen: 59 Prozent, öffentliche Bauherren: 154 Prozent, private Haushalte: 239 Prozent und Organisationen ohne Erwerbszweck: 302 Prozent). Den stärksten Anstieg der Baukosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es bei den nichtlandwirtschaftlichen Betriebsgebäuden, insbesondere den Handels- und Lagergebäuden; hier haben sich die veranschlagten Baukosten annähernd verdreifacht.
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse stammen aus der Statistik der Baugenehmigungen. Die Bauaufsichtsbehörden melden die von ihnen erteilten Baugenehmigungen monatlich an das Statistische Landesamt. In der Statistik können demzufolge nur diejenigen Baugenehmigungen abgebildet werden, die bis zum jeweiligen Schlusstag für die Meldung an die Statistik beim Statistischen Landesamt eingegangen sind und plausible Angaben beinhalten. Abgelehnte Anträge auf Baugenehmigung fließen nicht in die Statistik ein.
Die vorliegende Pressemitteilung hat ausschließlich die erteilten Baugenehmigungen für den Neubau von Nichtwohngebäuden zum Gegenstand. Die erteilten Baugenehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Nichtwohngebäuden sowie die erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude werden nicht dargestellt.
Redaktioneller Hinweis: Im ersten Absatz wurde am 4. September 2025 der Hinweis “in Rheinland-Pfalz” ergänzt.
Autor: Daniel Friesenhahn (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)