Nachdem die Zahl der Baugenehmigungen seit Anfang 2022 kontinuierlich zurückgegangen war und im Jahr 2024 den mit Abstand niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre erreichte, ist im ersten Halbjahr 2025 wieder ein Anstieg der Genehmigungen für den Wohnungsneubau zu verzeichnen.
Die meisten Genehmigungen wurden von Januar bis Juni 2025 – wie in Rheinland-Pfalz üblich – für Einfamilienhäuser erteilt. Deren Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,9 Prozent auf 1.276; bei den Zweifamilienhäusern stieg sie um 25,7 Prozent auf 240. Lediglich die Zahl der Genehmigungen von Mehrfamilienhäusern verringerte sich um 3,3 Prozent auf 264, wobei die Zahl der darin enthaltenen Wohnungen um 23,3 Prozent auf 3.195 stieg. Das hängt damit zusammen, dass in neu genehmigten Mehrfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2025 durchschnittlich 12,1 Wohnungen vorgesehen waren, während es im Vergleichszeitraum des Vorjahres lediglich 9,5 waren.
Für die geplanten Baumaßnahmen wurden Kosten von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro veranschlagt. Der Wert liegt gut 28 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums (rund eine Milliarde Euro). Betrachtet man die durchschnittlich veranschlagten Baukosten im Verhältnis zur neu geplanten Wohnfläche, so sind diese im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um 5,4 Prozent gestiegen und lagen im ersten Halbjahr 2025 bei rund 2.600 Euro pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur marginal geändert (1.Halbjahr 2024: 103,6; 1.Halbjahr 2025: 103,1).
Regionale Unterschiede
Landesweit kamen auf 10.000 im Land lebende Menschen rechnerisch rund zwölf Wohnungen in genehmigten neuen Wohngebäuden, wobei Unterschiede zwischen den kreisfreien Städten (15,3 Wohnungen) und den Landkreisen (10,8 Wohnungen) bestehen. In den kreisfeien Städten verdoppelte sich die Anzahl der neu genehmigten Wohnungen, in den Landkreisen hingegen blieb sie in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.
Unter den kreisfreien Städten wies Worms mit knapp 53 Wohnungen den mit Abstand höchsten Wert auf, gefolgt von Trier mit rund 38 Wohnungen. Den niedrigsten Wert gab es in Speyer mit einer Wohnung je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Unter den Landkreisen lag der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit über 22 Wohnungen an der Spitze, gefolgt vom Landkreis Kaiserlautern mit gut 18. Die niedrigsten Werte unter den Landkreisen verzeichneten der Kreis Kusel mit knapp vier neuen Wohnungen je 10.000 Personen.
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse stammen aus der Statistik der Baugenehmigungen. Die Bauaufsichtsbehörden melden die von ihnen erteilten Baugenehmigungen monatlich an das Statistische Landesamt. In der Statistik können demzufolge nur diejenigen Baugenehmigungen abgebildet werden, die bis zum jeweiligen Schlusstag für die Meldung an die Statistik beim Statistischen Landesamt eingegangen sind und plausible Angaben beinhalten. Abgelehnte Anträge auf Baugenehmigung fließen nicht in die Statistik ein.
Die vorliegende Pressemitteilung hat ausschließlich die erteilten Baugenehmigungen für den Neubau von Wohngebäuden zum Gegenstand. Die erteilten Baugenehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden sowie die erteilten Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude werden nicht dargestellt.
Autor: Daniel Friesenhahn (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)