Die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung nahmen 2023 um 4,9 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro zu. (Deutschland: plus 5,2 Prozent).
Am meisten gab die gesetzliche Krankenversicherung für ärztliche Leistungen aus. Der Ausgabenanteil dieser Leistungsart lag 2023 bei 32 Prozent (Deutschland: 31 Prozent). Je versicherte Person betrugen die Ausgaben für ärztliche Leistungen 1.207 Euro. Etwa die Hälfte davon machten Sonderleistungen wie fachärztliche Tätigkeiten, Prothetik oder Kieferorthopädie aus. Die übrigen Ausgaben verteilen sich auf die Unterpositionen „Grundleistungen“, „Laborleistungen“ und „Strahlendiagnostische Leistungen“.
Den zweithöchsten Anteil an den Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung hatten 2023 „Waren“ (30 Prozent; Deutschland: 31 Prozent). Für Waren gab die gesetzliche Krankenversicherung je versicherte Person 1.140 Euro aus. Davon wurden knapp zwei Drittel für Arzneimittel verwendet. Zusammen gut ein Drittel machten der sonstige medizinische Bedarf, Zahnersatz und Hilfsmittel wie beispielsweise Seh- und Hörhilfen aus.
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für pflegerische und therapeutische Leistungen beliefen sich auf 868 Euro je versicherte Person (Anteil an den Gesamtausgaben: 23 Prozent; Deutschland: 22 Prozent). Davon entfällt der Großteil auf pflegerische sowie therapeutische Leistungen. Deutlich geringer waren die Ausgaben für Mutterschaftsleistungen.
Für die weiteren Leistungsarten „Prävention und Gesundheitsschutz“, „Unterkunft und Verpflegung“, „Transporte“ und „Verwaltungsleistungen“ errechnen sich zusammen Pro-Kopf-Ausgaben von 590 Euro (Anteil an den Gesamtausgaben: 16 Prozent, Deutschland: ebenfalls 16 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Ausgaben für alle sieben Leistungsarten zu. Den stärksten prozentualen Anstieg verzeichnete 2023 der Bereich „Prävention und Gesundheitsschutz“ (plus 7,7 Prozent). Die Ausgaben für pflegerische und therapeutische Leistungen wuchsen um 6,9 Prozent und die Ausgaben für die Leistungsart „Unterkunft und Verpflegung“ lagen um 5,9 Prozent über dem Niveau von 2022. Am geringsten fiel die Ausgabensteigerung bei Waren aus (plus 2,9 Prozent).
Auch längerfristig stiegen die Gesundheitsausgaben kräftig. Von 2014 bis 2023 nahmen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt um 4,2 Milliarden Euro bzw. 46 Prozent zu (Deutschland: ebenfalls plus 46 Prozent). Die Ausgaben für ärztliche Leistungen erhöhten sich in diesem Zeitraum um 1,3 Milliarden Euro bzw. 44 Prozent. Bei den Waren betrug der Zuwachs 1,2 Milliarden Euro bzw. ebenfalls 44 Prozent. Für pflegerische und therapeutische Leistungen gab die gesetzliche Krankenversicherung 2023 rund 1,1 Milliarden Euro mehr aus als 2014 (plus 55 Prozent).
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse der Gesundheitsausgabenrechnung nach Leistungsarten für alle Bundesländer werden von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) berechnet. Weitergehende Informationen – auch zu Definitionen und Berechnungsmethode – sind dem Statistikportal unter www.statistikportal.de/de/ggrdl zu entnehmen.
Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)