Veränderungen gegenüber April 2024
Die Entwicklung der Energiepreise wirkte im April 2025 dämpfend auf die Teuerung. Die Preise für Energie waren 6,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Dazu trug der deutliche Rückgang der Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) bei, die binnen Jahresfrist um zehn Prozent sanken. Für Fernwärme und Kraftstoffe mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls weniger bezahlen als im April 2024 (minus 9,8 Prozent bzw. minus 7,8 Prozent). Günstiger als vor einem Jahr waren außerdem Gas (einschließlich Betriebskosten) und Strom (minus 5,8 Prozent bzw. minus 5,5 Prozent). Die Preise für feste Brennstoffe erhöhten sich dagegen um 1,6 Prozent.
Mit einem Plus von 2,4 Prozent stiegen die Nahrungsmittelpreise kräftiger als der Verbraucherpreisindex insgesamt und wirkten somit inflationstreibend. Besonders hoch fiel der Preisanstieg bei Speisefetten und Speiseölen aus (plus 6,6 Prozent). So kostete Butter 17,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Aber auch bei Gemüse zogen die Preise merklich an (plus 4,9 Prozent; darunter Paprika plus 35,8 Prozent). Die niedrigsten Preiserhöhungen gab es in den Bereichen „Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte“ sowie „Brot und Getreideerzeugnisse“ (plus 0,2 Prozent bzw. plus 0,1 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, erhöhte sich im April auf plus drei Prozent. Im Vormonat März betrug sie 2,6 Prozent.
Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres nur um 0,2 Prozent verteuerten, legten die Preise für Dienstleistungen um 3,9 Prozent zu.
Elf der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex wiesen im Vorjahresvergleich ein höheres Preisniveau auf. Am stärksten stiegen die Preise von „Anderen Waren und Dienstleistungen“ mit plus 5,2 Prozent. Zu dieser Abteilung gehören unter anderem Versicherungsdienstleistungen und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen. Preissteigerungen von 3,1 Prozent gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren sowie im Bereich „Gesundheit“. Nur Waren und Dienstleistungen des Bereichs „Post und Telekommunikation“ verbilligten sich im Vergleich zu April 2024 (minus 0,8 Prozent).
Veränderungen gegenüber März 2025
Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im April 2025 um 0,4 Prozent. In acht der zwölf Abteilungen war das Preisniveau höher als im März 2025. Bei Waren und Dienstleistungen der Abteilung „Verkehr“ verzeichnete das Statistische Landesamt die größten Preissteigerungen (plus 1,4 Prozent). Es folgte der Bereich „Bekleidung und Schuhe“ mit plus ein Prozent. Bei „Möbeln, Leuchten, Geräten u.a. Haushaltszubehör“ sowie „Post und Telekommunikation“ lagen die Preise geringfügig unter dem Niveau des Vormonats (minus 0,1 Prozent). In den Abteilungen „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ sowie „Bildungswesen“ blieben die Preise im Durchschnitt konstant.
Methodische Hinweise
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenanntes Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat April 2025 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. Mai 2025 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)