Veränderungen gegenüber Mai 2024
Die Energiepreise haben weiterhin einen dämpfenden Einfluss auf die Preisentwicklung; sie verringerten sich binnen Jahresfrist um 6,7 Prozent. Merkliche Preissenkungen gab es vor allem bei Mineralölprodukten, die sich innerhalb eines Jahres um 7,7 Prozent verbilligten. Sowohl die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) als auch die Kraftstoffpreise sanken gegenüber Mai 2024 spürbar (minus 8,9 Prozent bzw. minus 7,7 Prozent). Rückläufig entwickelten sich zudem die Preise für Fernwärme und für Strom (minus 6,8 Prozent bzw. minus 6,2 Prozent). Gas (einschließlich Betriebskosten) und feste Brennstoffe waren ebenfalls günstiger als vor einem Jahr (minus 5,4 Prozent bzw. minus 1,4 Prozent).
Die Nahrungsmittelpreise lagen im Mai um 1,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den kräftigsten Preisanstieg gab es bei Speisefetten und Speiseölen (plus 6,3 Prozent). Zum Beispiel kostete Butter 19,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren erhöhten sich ebenfalls merklich (plus 5,3 Prozent). So musste für Schokolade 18,6 Prozent mehr bezahlt werden als im Mai 2024. Preisrückgänge waren bei Gemüse zu verzeichnen (minus 1,1 Prozent). Beispielsweise kosteten Möhren 17,4 Prozent und Kartoffeln acht Prozent weniger als im Mai 2024. Nahezu unverändert blieben die Preise von Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (minus 0,1 Prozent). Die Preise von Brot und Getreideerzeugnissen sowie Fleisch und Fleischwaren blieben im Durchschnitt konstant.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Mai 2025 über der allgemeinen Teuerungsrate. Sie belief sich auf plus 2,7 Prozent nach plus drei Prozent im April.
Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres um 0,2 Prozent verteuerten, mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Dienstleistungen 3,3 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.
In elf der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im Mai 2025 höher als im Vorjahresmonat. Die höchste Teuerungsrate verzeichnete der Bereich „Andere Waren und Dienstleistungen“ (plus 5,3 Prozent). Zu dieser Abteilung gehören unter anderem Versicherungsdienstleistungen und Dienstleistungen sozialer Einrichtungen. Es folgte die Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ mit einem Plus von 4,4 Prozent. Günstiger angeboten wurden Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Post und Telekommunikation“ (minus ein Prozent).
Veränderungen gegenüber April 2025
Im Vergleich zum Vormonat sank der Verbraucherpreisindex um 0,1 Prozent. Das ist der erste Rückgang seit November 2024. In fünf der zwölf Abteilungen war das Preisniveau niedriger als im April 2025: Die stärksten Preisrückgänge wurden bei Waren und Dienstleistungen der Abteilung „Verkehr“ beobachtet (minus 1,1 Prozent). Es folgten die Bereiche „Bekleidung und Schuhe“ sowie „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ mit jeweils minus 0,4 Prozent. Die größten Preissteigerungen gab es bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (plus 0,8 Prozent). In der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ blieben die Preise im Durchschnitt konstant.
Methodische Hinweise
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenanntes Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Mai 2025 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. Juni 2025 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)