Veränderungen gegenüber Juli 2024
Ein Grund für die moderate Preisentwicklung ist der Rückgang der Energiepreise. Im Juli 2025 mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Energie 4,8 Prozent weniger bezahlen als im Vorjahresmonat. Sowohl die Kraftstoffpreise als auch die Preise für Haushaltsenergie waren deutlich niedriger als im Juli 2024 (minus 5,7 bzw. minus 4,3 Prozent). Besonders stark sanken die Preise für Heizöl (minus 8,2 Prozent; einschließlich Betriebskosten) sowie Fernwärme (minus 7,4 Prozent). Gas (einschließlich Betriebskosten) und Strom waren ebenfalls günstiger als ein Jahr zuvor (minus 3,7 bzw. minus 3,5 Prozent). Die Preise für feste Brennstoffe blieben nahezu unverändert (minus 0,2 Prozent).
Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise lag mit plus 1,3 Prozent unter der Gesamtteuerung und wirkte somit leicht dämpfend auf die Inflation. Dafür waren unter anderem Preisrückgänge bei Gemüse verantwortlich (minus 3,2 Prozent; z. B. Kartoffeln: minus 18,1 Prozent). Demgegenüber erhöhten sich die Preise für „Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren“ spürbar um sechs Prozent. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf kräftige Preissteigerungen bei Erzeugnissen aus Schokolade (z. B. Schokoladentafel: plus 26,1 Prozent). Auch für Obst mussten die Konsumentinnen und Konsumenten deutlich tiefer in die Tasche greifen (plus 4,9 Prozent), so verteuerten sich Äpfel binnen Jahresfrist um 8,1 Prozent.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Juli 2025 weiterhin über der allgemeinen Teuerungsrate. Sie belief sich auf plus 2,5 Prozent nach plus 2,8 Prozent im Juni.
Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres nur um 0,6 Prozent verteuerten, stiegen die Preise für Dienstleistungen um drei Prozent.
In elf der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im Juli 2025 höher als im Vorjahresmonat. Am stärksten zogen die Preise für „Andere Waren und Dienstleistungen“ an (plus 4,5 Prozent). Zu dieser Abteilung zählen unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen und Versicherungen. Um 4,2 Prozent erhöhten sich die Preise in der Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“; vor allem Tabakwaren verteuerten sich spürbar (plus sechs Prozent). In den Abteilungen „Bildungswesen“ und „Gesundheit“ stiegen die Preise jeweils um 3,2 Prozent. Preissenkungen waren in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ zu verzeichnen; dort lagen die Preise im Juli 2025 um 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Veränderungen gegenüber Juni 2025
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juli 2025 um 0,2 Prozent. In fünf Abteilungen war das Preisniveau höher als im Juni. Die stärksten Preissteigerungen gab es in der Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 1,7 Prozent). Es folgten „Andere Waren und Dienstleistungen“ mit plus 0,5 Prozent. In drei Abteilungen sank das Preisniveau. Am stärksten fiel der Rückgang saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen aus (minus 2,3 Prozent). In vier Abteilungen blieb das Preisniveau unverändert.
Methodische Hinweise:
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 23 Preisermittelnde im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenanntes Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Juli 2025 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. August 2025 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)