Einfamilienhaus bleibt die dominierende Gebäudeart
Rund drei Viertel (74,4 Prozent) der neu errichteten Wohngebäude waren im Jahr 2024 Einfamilienhäuser, das verbleibende Viertel teilen sich Zwei- und Mehrfamilienhäuser zu etwa gleichen Teilen. Die Zahl der neuen Einfamilienhäuser sank gegenüber dem Vorjahr um 26,4 Prozent; bei den Zweifamilienhäusern lag der Rückgang bei 31,4 Prozent, in Mehrfamilienhäusern sank die Zahl der neu errichteten Wohnungen um 22,5 Prozent. Zu den Mehrfamilienhäusern werden auch die Wohnheime gezählt.
Durchschnittliche Wohnfläche sinkt leicht bei deutlich steigenden Baukosten
Die Wohnfläche lag 2024 insgesamt bei 1,02 Millionen Quadratmetern (qm) und damit knapp 26 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die durchschnittliche Wohnfläche pro fertiggestellter Wohneinheit lag bei rund 113 qm (2023: 114 qm). Die veranschlagten Baukosten betrugen insgesamt fast 2,22 Milliarden Euro. Damit stiegen die durchschnittlich veranschlagten Baukosten pro Wohneinheit um 6,8 Prozent von rund 229.000 Euro in 2023 auf über 244.000 Euro in 2024. Die Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche stiegen von etwa 2.000 Euro im Jahr 2023 um gut acht Prozent auf rund 2.200 Euro im Jahr 2024.
In Landkreisen wurden mehr Wohnungen fertiggestellt als in Städten
Landesweit wurden im Neubau knapp 22 Wohnungen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner fertiggestellt, mit Unterschieden zwischen den Landkreisen (22,5 Wohnungen) und den kreisfreien Städten (19,7 Wohnungen). Die meisten Wohnungen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den kreisfreien Städten wurden mit 36,6 in Speyer fertiggestellt, die wenigsten in Koblenz mit 2,9. Bei den Landkreisen lag der Kreis Alzey-Worms mit 43 fertiggestellten Wohnungen an der Spitze und der Landkreis Kusel mit 10,5 an letzter Stelle.
Drei Viertel der neuen Wohngebäude werden mit Wärmepumpen beheizt
Im Jahr 2024 verfügten rund 76 Prozent der fertiggestellten Neubauten über eine Wärmepumpe als primäre Heizquelle; vor zehn Jahren waren es lediglich 40 Prozent. Mit Gas werden noch rund 13 Prozent der neuen Wohngebäude beheizt; 2014 waren es noch fast die Hälfte.
Methodische Hinweise
Die Daten zu den Baufertigstellungen werden von den Bauaufsichtsbehörden entweder nach Bekanntwerden der Fertigstellung eines genehmigungspflichtigen Bauvorhabens laufend oder im Rahmen der Statistik des Bauüberhangs an das Statistische Landesamt gemeldet. Das Statistische Landesamt erstellt daraus jährlich die Statistik der Baufertigstellungen.
In die Statistik können nur Baufertigstellungen eingehen, die zum Meldungsschlusstag beim Statistischen Landesamt vorliegen. Nachmeldungen von Fertigstellungen aus vergangenen Jahren können zu stärkeren Schwankungen der Daten im Zuständigkeitsbereich des betreffenden Bauamtes führen. Die reale Entwicklung wird dann verzerrt abgebildet. Die Zuordnung erfolgt jeweils zum Berichtsjahr, in dem die Meldung in der amtlichen Statistik eingegangen ist.
Autor: Daniel Friesenhahn (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)