Zuzüge aus dem Ausland
Die Zahl der Zuzüge aus dem Ausland (rund 83.400) ist wie bereits im Vorjahr nochmals gesunken (2023: 90.400). Rund 88 Prozent bzw. rund 73.300 entfielen auf Menschen nicht deutscher Staatsangehörigkeit. Hierunter waren rund 11.200 Ukrainerinnen und Ukrainer, mehr als 10.900 Rumäninnen und Rumänen, rund 5.700 Syrerinnen und Syrer sowie mehr als 3.900 Türkinnen und Türken. Weitere große Gruppen ausländischer Zuwanderinnen und Zuwanderer entstammen den Ländern Polen und Bulgarien (jeweils rund 3.700) und damit – neben Rumänien – zwei weiteren EU-Nationalitäten, für die seit 2011 bzw. 2014 die uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt. Eine weitere stark besetzte Zuwanderungsgruppe stellten Inderinnen und Inder mit annähernd 2.400 Personen dar. Im Gegenzug wanderten in der Summe rund 48.400 Ausländerinnen und Ausländer über die Bundesgrenze fort. Im Saldo ergibt sich damit ein Zuwanderungsüberschuss von rund 24.900 Ausländerinnen und Ausländern.
Wanderung zwischen den Bundesländern
Aus anderen Regionen Deutschlands kamen im Jahr 2024 rund 66.200 Personen deutscher und nichtdeutscher Nationalität nach Rheinland-Pfalz. Das waren knapp drei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum verlegten rund 65.100 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer deutscher und nichtdeutscher Nationalität ihren alleinigen bzw. Hauptwohnsitz in eines der anderen Bundesländer. Das waren1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Daraus resultiert – bei im Vergleich zum Vorjahr insgesamt niedrigerem Wanderungsvolumen – ein leichtes Zuwanderungsplus von rund 1.100 Personen. Aus den angrenzenden Ländern mit Ausnahme des Saarlands wanderten wie schon in den Vorjahren erneut mehr Personen zu als dorthin fortzogen. In der Summe ergibt sich mit den direkten Nachbarn ein Wanderungsplus in Höhe von mehr als 2.500 Personen.
Das Gros der kreisfreien Städte und Landkreise verzeichnen Zuwanderungsplus
In fast alle kreisfreien Städte und Landkreise (mit Ausnahme der Stadt Speyer, dem Landkreis Kusel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm) zogen mehr Menschen zu als fort. Das stärkste Zuwanderungsplus der 24 Landkreise verzeichneten die Landkreise Ahrweiler, Mayen-Koblenz (jeweils plus rund 1.400 Personen) und Neuwied (plus rund 1.300 Personen). Die höchsten wanderungsbedingten Bevölkerungszuwächse unter den kreisfreien Städten verzeichneten Ludwigshafen am Rhein (plus rund 1.500 Personen) und die Landeshauptstadt Mainz (plus rund 800 Personen).
Bevölkerungsentwicklung insgesamt
Der positive Wanderungssaldo gleicht den negativen Saldo aus Geburten und Sterbefällen sowie sonstige in der Fortschreibung des Jahres 2024 zu berücksichtigende bestandsrelevante Korrekturen mehr als aus. Unterm Strich wuchs die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr um rund 4.400 auf den seit Landesgründung höchsten Wert von 4.129.569. Diese Zahl stammt aus der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Der Bevölkerungszuwachs entspricht volumenmäßig in etwa der Einwohnerzahl der Städte Rennerod im Westerwald, Wachenheim an der Weinstraße oder der ebenfalls an der Weinstraße verorteten pfälzischen Gemeinde Maikammer.
Methodische Hinweise
Die Daten der Wanderungsstatistik werden dem Statistischen Landesamt von den Einwohnermeldebehörden zur Verfügung gestellt. Einwohnermeldebehörden sind in Rheinland-Pfalz die 170 Verwaltungen der kreisfreien Städte, verbandsfreien Gemeinden sowie der Verbandsgemeinden. Die in der Tabelle ausgewiesenen Zahlen der Zu- und Fortzüge über die Bundesgrenzen umfassen auch Wanderungsbewegungen mit nicht benannten Herkunfts- und Zielgebieten.
Autor: Gerd Reh (Abteilung Bevölkerung, Zensus, Gesellschaft, Bildung)